Der Essener Landesligist SG Schönebeck hat noch einmal auf dem Transfermarkt zugelangt. Aus der zweiten ukrainischen Liga zur SGS – Volodymyr Honcharov wechselt an die Ardelhütte!
Als das Azovstal-Stahlwerk in Mariupol, wo sich die letzten Verteidiger samt Zivilisten verschanzt hatten, im April diesen Jahres nach ukrainischen Angaben Ziel bunkerbrechender Bomben wurde, war er mittendrin. Der 21-jährige Volodymyr Honcharov suchte sein Heil in Charkiw.
Aber auch da beherrschte der Krieg – und tut das immer noch in aller Vehemenz – das Leben der Einwohner. So sah der junge Mann nach seinem letzten Saisonspiel für den ukrainischen Zweitligisten PVK Zvyagel nur die Flucht nach Deutschland als letzten Ausweg an. Bei der SGS kann er angstfrei leben und einfach nur Fußball spielen.
"Er hat sich bei uns per Instagram gemeldet. Dann haben wir ihn zum Probetraining eingeladen, er fuhr mit ins Trainingslager und hat überzeugt", erklärt Kurt Nauroschat, Sportlicher Leiter der SGS, das Zustandekommen der Verpflichtung des ehemaligen ukrainischen Profis.
Schönebeck-Trainer Olaf Rehmann sieht bei dem beidfüßigen Sechser, der fünfmal in der Woche Deutschunterricht nimmt, eine gute Entwicklung: "Vovo hat ein halbes Jahr kein Fußball mehr gespielt und ist froh, hier in Deutschland wieder mit seiner Leidenschaft beginnen zu können. Trotz der noch fehlenden Deutschkenntnisse, ist Vovo schon sehr daran interessiert den taktischen Einheiten zu folgen und möglichst viel zu verstehen. Seine Qualitäten haben uns im Training überzeugt, so dass wir uns und kurzerhand entschieden haben, ihn noch in unseren Kader aufzunehmen. Wenn es uns gelingt ihn gut in unsere Mannschaft zu integrieren, er weiter so fleißig an seinen Deutschkenntnissen arbeitet und die schon jetzt zu beobachtende Entwicklung so weitergeht, werden wir viel Freude an ihm und seinem Spiel haben."