Der ESC Rellinghausen hat es geschafft. Mit dem 4:1-Erfolg über den 1.FC Wülfrath konnte der Klassenerhalt in der Landesliga Niederrhein 3 gesichert werden. Dabei war das Spiel bis zur 70. Minute zumindest auf der Anzeigetafel ausgeglichen, Rellinghausen musste zittern. „Wir hätten natürlich vorher schon den Deckel drauf machen können. Am Ende fragt aber keiner mehr nach, ob wir zwei oder vier Tore machen. Wir bleiben drin in der Liga und alles ist gut“, freute sich Sascha Behnke, Trainer des ESC, nach der Partie.
Ohne den Sieg am letzten Spieltag wäre TuSEM Essen tatsächlich noch an Rellinghausen vorbeigezogen. Trotz des Klassenerhalts ärgerte sich Behnke, dass der Verbleib erst so spät gesichert werden konnte: „Wir hatten eigentlich genug Matchbälle. Wir hätten also vorher alles klar machen können. Am Ende des Tages müssen wir jetzt einen Haken hinter die Saison machen, wir haben Glück gehabt. Mund abputzen, nächstes Jahr muss besser werden.“
Auch wenn die Saison versöhnlich beendet wurde, blieb der ESC in dieser Spielzeit klar hinter den Erwartungen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. „Als erstes muss ich mich als Trainer hinterfragen, welche Leute ich verpflichtet habe. Den Schuh ziehe ich mir definitiv an“, erklärte Behnke selbstkritisch. „Eigentlich haben wir nichts anderes gemacht als in den Jahren zuvor. Diese Spielzeit hatten wir arges Verletzungspech. Mit Steven Simon fehlte uns von Anfang an das Herz der Abwehr. Wir hatten Achillessehnenabrisse, Knieoperationen und die üblichen Wehwehchen, das hat uns immer wieder zurückgeworfen.“
Doch auch die Spieler, die über die Saison fit bleiben konnten, zeigten nicht die erwarteten Leistungen. „Unsere Neuverpflichtungen haben nicht gezündet. Dazu kam, dass die Spieler, die sonst immer geliefert haben, diese Saison ein schlechtes Jahr hatten. Dann steht man auf einmal unten drin und kann nur sagen, dass man eigentlich besser sein müsste“, erklärte Behnke.
Doch zu lange will sich der Trainer nicht mit den vergangenen Monaten beschäftigen. Der Fokus wird, nach einer kleinen Pause, voll auf eine erfolgreiche Saison 2023/24 gelegt. „Jetzt müssen wir gucken, dass wir die Jungs vernünftig aufbauen. Wir haben im kommenden Jahr einen breiteren Kader, was in dieser Saison auch ein Manko von uns war. Ich bin guter Dinge, der Stamm bleibt zusammen. Dazu kommen junge, hungrige Spieler, die Bock haben. Wir gehen wieder 'Back to the roots' und setzen weniger auf Spieler mit Oberliga-Erfahrung“, freut sich Behnke.
Mit diesem alten Erfolgsrezept gäbe es wohl wenige Gründe, warum sich das schwache Abschneiden aus diesem Jahr wiederholen sollte.