Dass das der Mannschaft von Edis Bicic mit dem Endresultat von 0:3 nicht so recht gelang, lag neben dem Klassenunterschied (der VfvB Ruhrort-Laar spielt eine Liga höher) vor allem daran, dass seine Stürmer alles andere als die von ihnen erwartete Kaltschnäuzigkeit zeigten. "Wir hatten drei hundertprozentige Chancen und müssen trotzdem als Verlierer vom Platz gehen", zürnte Bicic. "Ruhrort hatte auch nur drei Chancen, macht aber drei Tore daraus." Dass das Derby bei nasskaltem Hundswetter nur rund 80 Zuschauer anzog, setzte der Tristesse natürlich noch den Hut auf. Der Trainer nahm es locker: "Da hat aber eigentlich der gesamte Amateurfußball ja nicht unbedingt eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Das ist natürlich nicht das Gelbe vom Ei, aber wir werden trotzdem weiter Jahr für Jahr versuchen, eine gute Mannschaft herbeizuzaubern."
Das ist dem Verein zwar auch in der laufenden Saison gelungen, wie elf Siege aus zwölf Spielen zeigen, aber es gibt eben noch ein Team, das stärker ist: "Was Rheinland da zelebriert, das ist schon sehr, sehr stark." Bei maximaler Punktausbeute der Hamborner plus einer nach zwölf Spielen sagenhaften Torbilanz von 107:8 ist man geneigt, dem 32-Jährigen zuzustimmen. Aber: "Die Tore zählen ja nicht, sondern nur die Punkte. Und da sind wir voll im Soll." Und wenn am 9. Dezember das Spiel gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter ansteht, wird sich ja zeigen, wer am ehesten die Maximalleistung abrufen kann, wenn sie gebraucht wird. Für den Coach steht eins jedenfalls fest: "Wir wollen aus dieser Schweineliga raus und wieder dahin, wo wir die ganzen letzten Jahre waren." Der Weg dorthin führt nur über Rheinland Hamborn.
