Neymar setzte ein höhnisches Grinsen auf und gab Daniel Siebert mit beißender Ironie der Lächerlichkeit preis. „Das nächste Mal“, meinte der Superstar von Paris St. Germain in einem Instagram-Video, „sage ich dem Schiedsrichter vorher Bescheid.“ Damit auch Leute wie Siebert verstehen, was es mit seinem berühmten Clownsjubel auf sich hat.
Der Unparteiische aus Berlin nämlich hatte sich erdreistet, dem großen Neymar für seine Geste im Champions-League-Spiel bei Maccabi Haifa (3:1) die Gelbe Karte zu zeigen. Damit löste er eine beispiellose Internet-Kampagne des erbosten Brasilianers aus, die von der UEFA im Lichte ihrer Initiative gegen Hetze im Netz nicht unkommentiert bleiben kann.
„Sowas passiert nur mir“, jammerte Neymar noch in der Nacht in Richtung seiner 177 Millionen Fans bei Instagram. Weitere rund 58 Millionen bekamen auf Twitter eine ganze Reihe von Beiträgen ihres Lieblings zu lesen. Der 30-Jährige warf Siebert „totalen Mangel an Respekt“ vor und schimpfte: „Das darf nicht passieren!“ Er habe „nichts getan“, sei aber „geschädigt“ worden.
Dabei schien er doch erleichtert, als er in der 88. Minute seine seit dem 9. Dezember 2020 andauernde Durststrecke in der Königsklasse beendet hatte. Doch als Siebert plötzlich Gelb zückte, polterte Neymar noch auf dem Platz los. Im Netz wurde aus dem Clown schließlich ein Troll. Er postete ein Foto seines Jubels, bei dem er seine Zunge herausstreckt und beide Hände neben sein Gesicht hält.
Damit auch der letzte Fan verstand, gegen wen sich seine Wut richtete, schrieb er Sieberts Namen in einem Tweet in Großbuchstaben auf und stellte drei Emojis dazu, die seinen Jubel nachstellen sollten. Der Fußball, klagte Neymar, werde „immer langweiliger“. Er aber werde weitermachen, wider den tierischen Ernst!