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"Verletzungen gehören dazu"

SGS: Lisa Weiß ist auf dem Vormarsch
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Sechs Monate Zwangspause hat Lisa Weiß hinter sich. Im Sommer 2011 hatte sie sich bei der Militär-Weltmeisterschaft in Rio einen Kreuzbandriss zugezogen.

Für die Keeperin war es bereits der zweite nach 2005. Vor ein paar Wochen ist die 24-Jährige nun wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und hofft, dass sie bald ihr Comeback feiern kann.

Lisa Weiß, nach einem halben Jahr, das Sie verletzungsbedingt pausieren mussten, trainieren Sie nun wieder mit der Mannschaft. Wie läuft es?

Ganz gut soweit. Mit dem Verlauf meiner Verletzung bin ich zufrieden, ich kann mich nicht beklagen. Das komplette Torwarttraining mache ich bereits mit und am Montag habe ich auch zum ersten Mal wieder Torschusstraining mit der Mannschaft gemacht. Ich hoffe, dass bald alles da weiter geht, wo es damals aufgehört hat.

Stück für Stück arbeitete Lisa Weiß darauf hin, dass sie die Schiene von ihrem rechten Bein endlich abnehmen konnte. (RS-Foto: Tillmann)

Dafür haben Sie sich jetzt ja auch lange durch die Reha gequält. Wie sah der Weg bis hierhin aus?

Gequält ist gut. Ich habe täglich vier bis fünf Stunden bei der Reha verbracht. Am Anfang lag ich nur auf der Massagebank. Aber auch das war richtig schmerzhaft und hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Doch wenn sich so eine Verklebung löst, weiß man, wofür man das alles gemacht hat. Danach kam dann ein bisschen Radfahren hinzu und Treppensteigen. Meine Physiotherapeutin hat mich ganz schön ans Laufen gekriegt.

Konnten Sie die Zeit trotzdem irgendwie genießen?

Am Anfang war ich ganz schön geknickt, dass ich mich verletzt hatte. Und die Spiele von der Tribüne anzuschauen, hat zunächst auch keinen Spaß gemacht. Bei Auswärtsfahrten habe ich mich dann aber schon gefreut, dass ich nicht mitfahren musste. Da merkt man erst mal, wie viel Zeit man für Fußball investiert.

Was haben Sie mit der neugewonnen Zeit dann angefangen?

Ich hatte mir erst überlegt, dass ich ein Musikinstrument lerne. Aber dann habe ich die Idee wieder verworfen, weil ich die Zeit mit vielen anderen Dingen gefüllt habe. Ich war mit Freunden Essen oder im Kino. Die Verletzung hat ihre Vorteile gehabt, aber trotzdem bin ich froh, dass jetzt Fußball im Mittelpunkt steht und ich wieder angreifen kann.

Auch in der Nationalmannschaft? Da wurden Sie vor der WM ja quasi aussortiert. Wie ungünstig kam der Kreuzbandriss?

Das kam wirklich alles auf einmal und ich bin froh, dass das letzte Jahr vorbei ist. Doch ich hab mein Schicksal angenommen und mich nicht runter ziehen lassen. Verletzungen gehören zum Sport dazu. In Brasilien konnte ich die Copacabana immerhin noch ein bisschen genießen.

So locker haben Sie das gesehen?

Gegen den FC Beyern München war Lisa Weiß letzte Saison noch auf ihrem Posten. (RS-Foto: Tillmann)

Es war ja nicht mein erster Kreuzbandriss. Hinzu kommt, dass es für mich viel schlimmer war bei der WM nicht dabei zu sein. Da habe ich lange dran zu knabbern gehabt.

Wie sieht Ihre Zukunft im DFB-Dress aus?

Ich war die ganzen Zeit mit der Bundestrainerin in Kontakt. Sie wollte immer wissen, wie es mir geht und ich habe sie auf dem Laufenden gehalten. Das hat sehr gut getan, denn wenn man verletzt ist, ist man doch etwas unsicher, ob man noch zum Team dazu gehört. Inzwischen war ich sogar schon wieder bei einem Leistungstest.

Das hört sich doch recht vielversprechend an. Wann ist mit ihrem Comeback in Essen zu rechnen?

Das dauert wohl noch etwas. Aber ich mache mir auch überhaupt keinen Stress. Bisher ist angedacht, dass ich ein, zwei Spiele vor Ende der Saison ins Tor zurückkehre.

Danach läuft ihr Vertrag bei der SGS aus. Wie ist es um Ihre Zukunft bestellt?

Die Tendenz geht ganz klar dahin, dass ich um ein Jahr verlängere. Hier weiß ich, was ich habe und bin nicht weit von meiner Heimatstadt Düsseldorf entfernt. Außerdem macht es gerade richtig Spaß in Essen zu spielen.

Bei der SGS fühlt sich Lisa Weiß richtig wohl und kann sich auch vorstellen in Zukunft zu bleiben. (RS-Foto: Tillmann)

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