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Linda Bresonik
Flexibel, geradlinig und sehr selbstkritisch

Frauen-WM: Reviernationalspielerin Bresonik im Porträt
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Ein Jahrzehnt ist eine lange Zeit, das findet auch Linda Bresonik. Genauso lange befindet sich die gebürtige Essenerin mittlerweile im Kreise der Nationalmannschaft.

Als gerade einmal 17-Jährige hatte Bresonik am 10. Mai 2001 gegen Italien ihr erstes Länderspiel für die DFB-Frauen bestritten. In diesem Jahr gehörte sie zudem bereits dem Kader an, der bei der Europameisterschaft im eigenen Land den Titel holte. Ein Jahr später wurde Bresonik nach der U19-Weltmeisterschaft in Kanada, die die deutschen Juniorinnen auf dem dritten Platz beendeten, von der FIFA auf eine Liste gesetzt, deren Namen man sich merken sollte.

Und in der Tat, die Vorahnung hat sich bestätigt. Linda Bresonik gehört ohne Frage zu Deutschlands talentiertesten Fußballerinnen. Unglaublich flexibel und technisch stark sowie mit einem hervorragenden Passspiel und Spielverständnis, dazu sehr schnell. Silvia Neid setzt auf die Noch-Duisburgerin, wohl auch, weil Bresonik so variabel einsetzbar ist.


Für die Weltmeisterschaft hat die Bundestrainerin die rechte Verteidigerposition für Bresonik vorgesehen, kein Problem für die 1,75 Meter große Allrounderin, denn von dort kann „ich mich auch nach vorne einschalten. Auf der Sechserposition sind wir schon stark besetzt mit der Simon (Simone Laudehr, Anm. der Red.) und der Kim (Kulig), die machen das gut, die harmonieren klasse miteinander. Sollte die Trainerin aber sagen ‚Jetzt rück mal auf die Sechs‘, dann weiß ich auch was ich machen muss.“

"Ich kann mit Konsequenzen leben"

In den Medien wird Bresonik auch schonmal als schwierig beschrieben. Beim FCR Duisburg wurde sie einst suspendiert und zur Nationalmannschaft einige Jahre nicht eingeladen. Dabei ist Bresonik einfach eine Person, die offen ausspricht, wenn ihr etwas nicht passt. „Ich bin nicht auf Streit aus, aber ich finde es wichtig, dass man wenn es einem nicht gut geht oder einem etwas auf dem Herzen liegt, das dann auch sagt, auch wenn es negativ ist.“

Linda Bresonik bejubelt den WM-Titel 2007 (Foto: firo).

Den Ärger runterschlucken ist nicht unbedingt Bresoniks Sache. „Ich kann dann auch mit den Konsequenzen leben“, sagt die Ruhrgebietlerin.

Darüberhinaus bezeichnet sich die zweimalige Welt- und Europameisterin als „sehr, sehr, sehr selbstkritisch. Ich würde auch sagen, ich kann besser mit Kritik umgehen als mit Lob. Ich finde das wichtig, weil ich mich sonst nicht verbessern kann.“ Und so findet Bresonik auch nach einem guten Spiel immer noch etwas, was nicht ganz perfekt lief. Deshalb verleugnet die Hundebesitzerin auch nicht, dass sie gelegentlich auch schonmal unter ihren Möglichkeiten geblieben ist und ihr Potenzial nicht immer voll ausschöpft hat. „Das ist mein größtes Problem“, gesteht Bresonik. „Gerade in der Bundesliga gab es schon viele Spiele, wo ich hätte besser spielen können.“

"Total langweilig und fürchterlich"

Dabei kann es die 27-Jährige gar nicht leiden, wenn sie auf dem Platz unterfordert ist. Nach ihrem Wechsel vom TuS 84/10 Essen, wo sie bis zur C-Jugend bei den Jungs spielte, zu Grün-Weiß Schönebeck gewann Bresonik mit ihrem Team häufiger auch mal zweistellig. „Total langweilig und fürchterlich“, findet sie das noch heute. Beim WM-Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft gab es 2007 auch so ein Ergebnis. Mit 11:0 setzte sich die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid damals gegen Argentinien durch. Bedenken, dass sich so etwas wiederholt, hat Bresonik keine.

„Kanada ist schon ein harter Brocken, afrikanische Mannschaften sind immer schwer auszurechnen und die Franzosen sind technisch sehr versiert“, blickt Bresonik auf die Gruppengegner – und dann auch noch einen Schritt weiter: „Im Viertelfinale spielen wir gegen England oder Japan, denke ich, im Halbfinale gegen die USA und im Finale Brasilien – alles schwer.“ Es besteht also nicht ansatzweise die Gefahr, dass sich Bresonik unterfordert fühlen könnte.

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