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Alexandra Popp
Shootingstar mit Nehmerqualitäten

Frauen-WM: Shootingstar mit Nehmerqualitäten
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Spätestens seit der U20-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr, die für den deutschen Nachwuchs mit dem Titelgewinn endete, ist der Name Alexandra Popp in aller Munde.

Auf Großplakaten wirbt Popp – in Jubelpose – für die Frauen-Weltmeisterschaft in diesem Sommer (26. Juni bis 17. Juli). Der abgedruckte Slogan dazu: „Das Date deines Lebens.“

Ein Plakat mit Symbolcharakter. „Ich finde schon, dass das treffend ist“, sagt Popp dazu. Viel, unglaublich viel ist in den vergangenen Monaten geschehen. Die 20-Jährige ist zum neuen Shootingstar des Frauenfußballs aufgestiegen – ausschlaggebend dafür waren freilich die Leistungen auf dem Platz. Am Dienstag beim großen Medien-Tag in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt am Main umlagerten die Spielerin vom FCR 2001 Duisburg mindestens genauso viele Journalisten wie die Kapitänin Birgit Prinz. Dabei ist dem Star der U20-WM – Popp wurde für ihre zehn Treffer nicht nur als beste Torjägerin ausgezeichnet, sondern auch als beste Spielerin des Turniers – die Entwicklung fast schon selbst etwas unheimlich. „Es erschreckt mich immer wieder, wenn ich mir Fotos oder Videos anschaue und dann realisiere, was ich in der kurzen Zeit alles mitgemacht habe.“


Sie sagt dies mit einer dazugewonnen Souveränität, das Rampenlicht der Medien ist sie mittlerweile gewohnt. Und ungeachtet der Lobeshymnen, die auf sie niederprasseln, verliert Popp nicht ihre Bescheidenheit. Dabei mutmaßt die OK-Präsidentin Steffi Jones bereits: „Warum sollte nicht eine Alexandra Popp die Nachfolgerin von Birgit Prinz werden?“ Vorerst aber gibt sich die Stürmerin mit Abwehrqualitäten, beim FCR wurde sie lange als Linksverteidigerin eingesetzt, mit ihrer Rolle als Edeljoker zufrieden.

„Sie geht dahin, wo es wehtut“

„Alex ist wahrscheinlich einfach froh, dass sie dabei ist“, sagt Linda Bresonik, die ihrerseits mit gerade einmal 17 Jahren ihr Länderspiel-Debüt bestritt und zwei Jahre später bereits zum WM-Kader in den USA gehörte. Die zweimalige Welt- und Europameisterin weiß um die Qualitäten ihrer jungen Teamkollegin: „Poppi ist eine sehr wertvolle Spielerin für uns und zudem wieder eine Stürmerin mit einer ganz anderen Art.“

Alle schwärmen von Popp, auch die Bundestrainerin. „Sie geht dahin, wo es wehtut“, betont Silvia Neid und umfasst damit eine bedeutende Eigenschaft, vielleicht schon ein Alleinstellungsmerkmal von ihrem Youngster im Team.

Auch in diesem Jahr will Alex Popp mit der Nummer elf für Furore sorgen (RS-Foto: Below).

Die mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnete Überfliegerin scheut keinem Zweikampf – und geht zumeist auch als Siegerin hervor. Dazu präsentiert sie sich äußerst kopfballstark und natürlich treffsicher. Neun Tore gelangen ihr bisher in zwölf Einsätzen im Trikot der DFB-Frauen, wobei sie elf davon als Einwechselspielerin bestritt. Eine bessere Quote geht wohl kaum. Und dann wundert sich Popp noch ob des großen Interesses an ihrer Person: „Ich habe es mir nicht ausgesucht, dass ein großer Hype um mich gemacht wird.“

Anfängliche Skepsis gegenüber der Westfalenauswahl

Tatsächlich hat sie sich in ihren Anfängen sogar dagegen gewehrt, eines Tages vielleicht mal groß rauszukommen. Die Einladung zur Westfalenauswahl hatte das junge Mädchen, dass beim FC Silschede mit dem Fußballspielen begann, nämlich nicht annehmen wollen.

Erlebten bereits eine Heim-WM: Popp, Kim Kulig und Bianca Schmidt (Foto: Below).

„Wenn ich die Leute nicht kenne, gehe ich da auch nicht hin“, lautete damals die Devise. Popp wollte einfach nur mit den Jungs kicken. Ihr Hobby eines Tages mal als Leistungssport zu betreiben, kam Popp damals noch nicht in den Sinn.

Die anfängliche Skepsis konnte schließlich doch noch abgelegt werden. Und als 17-Jährige, Popp war soeben U17-Europameisterin mit dem DFB-Nachwuchs geworden, stand sie bereits auf den Wunschzetteln von Olympique Lyon und zahlreichen Bundesligisten – das Offensivtalent mit dem starken linken Fuß entschied sich 2008 bekanntlich für den FCR 2001 Duisburg. Popp übersprang damit gleich mehrere Klassen – von der Westfalenliga ging es direkt in die 1. Bundesliga. Ungeachtet dessen entwickelte sie sich in Duisburg schnell zur Stammspielerin. Ein wahrlich kometenhafter Aufstieg.

Und nun nimmt Popp mit gerade einmal 20 Jahren bereits an ihrer zweiten Weltmeisterschaft in Deutschland teil. Das Interesse an ihrer Person wird weiter zunehmen. Und ganz gleichgültig auf welche Einsatzzeit sie letztendlich kommt, für Popp dürfte es ein besonders schönes Date in diesem Sommer werden...

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