SV Rhenania Bottrop

Neuanfang mit totalem Schnitt

Alles auf Null. Das ist die Devise von Dirr, langjährigem Trainer der ersten Mannschaft von Rhenania Bottrop. Den turbulenten Abstieg so langsam verdaut, steht die Mannschaft nun mitten in der Vorbereitung für die kommenden Aufgaben in der Bezirksliga.

Den Abstieg erklärt der Trainer wie folgt: "Leider waren unsere finanziellen Möglichkeiten schon in der Abstiegssaison begrenzt, andere Mannschaften hatten da mehr Möglichkeiten."

Nur noch acht Spieler verblieben

Den Großteil seiner Truppe hat Dirr mit dem Abstieg eingebüßt, viele haben dem Verein den Rücken gekehrt. Für Dirr kein Anlass, den Kopf in den Sand zu stecken, er beginnt mit dem Neuaufbau. Dabei greift er vor allem auf junge Kräfte zurück, die aus der A-Jugend oder der Zweitvertetung des Vereins zur Mannschaft stoßen.

"Die Jungs sind top ausgebildet", lobt der Coach seine Neuzugänge, "sie sollen während der ganzen Saison frei aufspielen, so können sie ihr ganzes Potential auf den Platz bringen." Mit welcher Lust und mit welcher Überzeugung die Eigengewächse das Projekt unterstützen, zeigt sich an der Trainings-Beteiligung. Sogar bei Laufeinheiten hat Dirr fast den ganzen Kader zur Verfügung. Selbst der Trainer zeigt sich dahingehend überrascht: "Wenn ich sehe, dass selbst solche Trainingseinheiten so gut besucht sind und die Jungs sich so reinhängen, macht mir das einfach total Spaß."

Trotz alledem sollte man nicht "blauäugig in die Saison gehen". Die vielen jungen Spieler durchlaufen noch einen Lernprozess, daher hat die Entwicklung dieser Spieler zunächst Priorität. Langfristig wolle man eine schlagkräftige Truppe in der Liga etablieren. Insgesamt muss Dirr 16 neue Spieler in den Kader integrieren. Neben acht Spielern aus der A-Jugend und sechs Spielern aus der zweiten Mannschaft, kann er auch zwei externe Neuzugänge begrüßen. Jürgen Mali (vorher SG Oberhausen) uns Adrian Reis (vorher Fortuna Bottrop) kommen ablösefrei.

Dirr hält sich an Versprechen

In einer Vorstandssitzung nach der abgelaufenen Saison gab Dirr sein Wort weiterhin Trainer zu sein, egal in welcher Liga. Mit dem begonnenen Neuaufbau hält er sich daran. "Wegzulaufen wäre der leichtere, aber der falsche Weg gewesen", so Dirr. Er sieht in der Aufgabe eine große Herausforderung, die es zu bewältigen gibt.

Ein guter erster Eindruck der neuen Mannschaft hat die anfänglichen Sorgen beim Trainer weggeschwemmt. In der Vorbereitung wurden beachtliche Ergebnisse erreicht, die Mut für die neue Saison machen dürfen. Dirr hat Vertrauen in sein junges Team und hofft, dass dieses bald in Form von Leistung zurückgezahlt werden kann.

"Klassenerhalt ist immer das Ziel"

Der Trainer attestiert der Liga ein hohes Niveau. Mit seiner jungen Truppe rechnet er sich zunächst weinig Chancen aus oben mitzuspielen. "Das Wort Wiederaufstieg soll gar nicht erst in den Mund genommen werden, das wäre im ersten Jahr eine Utopie", warnt Dirr. Primäres Ziel ist neben der Entwicklung der Spieler vorerst der Klassenerhalt, man wolle in der Liga "mitschwimmen".