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Bezirksliga NR kompakt
"Der war besser als Klaus Fischer"

Bezirksliga: Niederrhein kompakt
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Aufstiegsfavorit SC 1920 Oberhausen hat im Spitzenspiel gegen Adler Frintrop ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Auch dank eines echten Kunstschützen.

Bezirksliga NR 3:

Am sechsten Spieltag hat es die Zweitvertretung des ETB SW Essen erstmals erwischt - und wie! Mit 0:5 ging der Tabellenführer am Krausen Bäumchen gegen den Landesliga-Absteiger SSVg Heiligenhaus unter und büßte den ersten Rang ein. ETB-Coach Tom Schikora kritisierte die "falsche Einstellung" seiner Akteure. "Dieses Resultat ist ganz eindeutig der Überheblichkeit einiger Leute geschuldet. Vor dem Spiel herrschte offenbar die Meinung, dass wir die Besten sind. Über 90 Minuten habe ich allerdings nichts davon sehen können", sagt Schikora, der aufgrund dieser Klatsche nichts beschönigen wollte. "Ich kann diesem Spiel nichts Positives abgewinnen. Wir hatten mehrere Totalausfälle und haben auch in dieser Höhe verdient verloren. Für die Top3 muss man in jeder Partie an seine Grenzen gehen. Jetzt sind wir als Trainer gefordert."

Union Velbert klettert auf Platz eins

Von der Niederlage der Schwarz-Weißen profitierte der SV Union Velbert. Das Team von Trainer Mesut Güngör gewann das Derby bei der SSVg Velbert II mit 3:1 und eroberte dank des sechsten Erfolgs im sechsten Spiel den Platz an der Sonne. Für Güngör gebe es dennoch keinen Anlass zu Jubelstürmen. "Bisher ist alles optimal gelaufen. Allerdings müssen wir eingestehen, dass wir ein leichtes Auftaktprogramm hatten. Die Brocken kommen erst noch", betont der Velberter Linienchef. Als Aufstiegsfavoriten sehe er seine Mannschaft ohnehin nicht. "Heiligenhaus, der ETB und Grün-Weiß Wuppertal sind besser aufgestellt als wir. Ich glaube nicht, dass wir schon so weit sind, um mit diesem Trio mitzuhalten."

"Für uns geht es jetzt richtig los"

Dass Grün-Weiß Wuppertal zu den Topteams in dieser Spielklasse zählt, bekam die SG Kupferdreh-Byfang am sechsten Spieltag zu spüren. Mit 0:5 gingen die Essener baden und belegen aktuell einen enttäuschenden elften Tabellenplatz. "Ich habe gewusst, dass wir zu Beginn Probleme bekommen werden", räumt Trainer Michael Wüsten ein. "Wir hatten eine sehr schlechte Vorbereitung und zudem mussten wir bereits gegen drei Spitzenmannschaften antreten. Deshalb lassen wir aber die Köpfe nicht hängen. Für uns geht es jetzt richtig los. Das ist der zweite Startschuss in die Saison."

Bezirksliga NR 4:

Am vergangenen Mittwoch hat der SC 1920 Oberhausen beim 1:1 in Frohnhausen erstmals ein Zeichen von Schwäche gezeigt. Vier Tage später hat der Ligaprimus die Verhältnisse wieder zurechtgerückt und im Spitzenspiel die DJK Adler Frintrop mit 5:2 deklassiert. Dabei hatten die Oberhausener mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Trainer Thorsten Möllmann musste auf zehn Spieler verzichten und war gezwungen, die Fußballschuhe selbst zu schnüren. Ein weiterer Haudegen stellte sich ebenfalls zur Verfügung. "Ein Teamkollege aus der Alten Herren hat sich zusammen mit mir auf die Bank gesetzt. Der ist immerhin schon 48 Jahre alt. Ich bin sehr froh, dass wir letztlich nicht ran mussten. Das wäre im konditionellen Bereich etwas eng geworden", schmunzelt Möllmann.


Den Grundstein für den Heimdreier gegen die zuletzt überzeugenden Frintroper legten seine Schützlinge durch eine starke zweite Hälfte. Zur Pause mussten sich die Hausherren noch mit einem 1:1-Remis begnügen. Den Torreigen eröffnete Ricardo Lenz durch ein Traumtor in der 62. Minute. Per Fallrückzieher erzielte der Mittelfeldmann die 2:1-Führung für seine Farben. Ein Treffer, der bei seinem Trainer Begeisterung auslöste. "Den hätte selbst Klaus Fischer auf diese Weise nicht machen können. Das wäre im Fernsehen ganz sicher das Tor der Jahres geworden. Selbst die Gästefans haben danach den Mund nicht mehr zubekommen", berichtet Möllmann.


Verfolger TuS Essen-West 81 rehabilitierte sich für die erste Saisonniederlage unter der Woche gegen die SG Altenessen durch einen hauchdünnen 4:3-Sieg im Derby gegen den VfB Frohnhausen. Kevin Zamkiewicz erzielte in der 86. Minute den Siegtreffer für die Hausherren. Die Gäste verpassten somit um ein Haar die zweite Überraschung innerhalb einer Woche. Mit einer besseren Defensivleistung wäre durchaus mehr drin gewesen. So sah es zumindest VfB-Coach Issam Said. "Unser Abwehrverhalten war nicht bezirksligareif. Drei Treffer haben wir nach Standards kassiert. Das darf uns einfach nicht mehr passieren", moniert der Deutsch-Libanese.

Gut gelaunt war hingegen der Trainer des SC Frintrop, Sascha Fischer. Sein Team feierte gegen die Sportfreunde Königshardt einen überzeugenden 4:0-Heimsieg. Zum Mann des Tages avancierte Routinier Sascha Hense, der gleich drei Treffer erzielte. Ursprünglich sollte der 36-Jährige als Co-Trainer von Fischer fungieren. Da bei den Essenern aktuell im Sturmbereich der Schuh drückt, wurde Hense kurzerhand reaktiviert. "Vor dieser Leistung kann ich nur den Hut ziehen. Er ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat die Jüngeren mitgerissen. Trotz seines Alters kann er in dieser Liga noch für Furore sorgen", äußerte sich Fischer lobend über den ehemaligen Vogelheimer.

Für die Fußballer des SV Union Frintrop scheint die Saison bereits nach sechs Spieltagen gelaufen zu sein. Das Team vom Wasserturm, das ursprünglich oben mitmischen wollte, hat spätestens nach der jüngsten 0:2-Niederlage gegen die SpVgg Sterkrade den Kontakt zu den Spitzenplätzen endgültig verloren. Magere fünf Zähler haben die Essener bis dato gesammelt. Für Trainer Michael Wollert liegen die Gründe für das enttäuschende Abschneiden auf der Hand. "Uns plagen wieder einmal große Verletzungssorgen. Gegen Sterkrade hatte ich zehn Ausfälle zu verkraften. Wir gehen derzeit auf dem Zahnfleisch", meint Wollert und fügt hinzu. "Darüber hinaus passt es bei uns sowohl hinten als auch vorne nicht. Fünf erzielte Tore sind einfach zu wenig. In der Defensive sind wir über weite Strecken stabil, hauen uns die Gegentore aber in der Regel selbst rein."

Bezirksliga NR 9:

Unverändertes Bild an der Tabellenspitze. Die SGP Oberlohberg verteidigte den Platz an der Sonne dank eines 3:1-Heimerfolgs im Topspiel gegen Rhenania Bottrop. Fatih Civana mit einem Doppelpack und Sascha Neuland erzielten die Tore für die Gastgeber. Andre Schittko hatte den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer für die Bottroper erzielt, die es dadurch verpassten, mit den Dinslakenern gleichzuziehen.

Ärgster Verfolger der Oberlohberger bleibt nach wie vor das Team des SV Glückauf Möllen. Durch einen 4:1-Auswärtserfolg bei Hilal Duisburg bleiben die Rot-Weissen weiterhin ungeschlagen Tabellenzweiter und nur zwei Zähler hinter dem Spitzenreiter. Die Entscheidung zu Gunsten der Gäste fiel erst in den letzten sechs Minuten, als Sejdo Jagurdzija (84.), Ali Yavuz mit einem Freistoß aus 35 Metern (88.), sowie Pierre Salewski (90.) erfolgreich waren. "Der Erfolg war sicherlich nicht unverdient, fiel jedoch letztlich etwas zu hoch aus. Unser Torhüter Danny Hodak hat uns zwischenzeitlich vor einem Rückstand bewahrt", resümierte der Sportliche Leiter der Duisburger, Jörg Hessing.

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