Für Fortuna Köln lief es seit Wochen hervorragend. [article=514632]Plötzlich wurde sogar die Drittliga-Lizenz beantragt[/article]. Warum auch nicht? Immerhin eilte die Fortuna von Sieg zu Sieg - bis Ende Februar.
Ausgerechnet in zwei Heimspielen gegen die Abstiegskandidaten VfB Homberg (0:0) und die Sportfreunde Lotte (2:2) sowie [article=514764]am Mittwoch beim Wuppertaler SV (0:2)[/article] wurden wohl alle Fortuna-Träume in Sachen Aufstieg begraben. 13 Spiele in Serie blieb die Fortuna bis zur WSV-Pleite ungeschlagen. Aktuell rangieren die Kölner sechs Punkte hinter RWE und neun Punkte hinter BVB II. Doch sie haben auch drei Spiele mehr als Essen und zwei Partien mehr als Dortmund absolviert. Trotzdem: Hätte die Fortuna die vergangenen drei Begegnungen siegreich bestritten, wären sie mit sogar mit einem Zähler Vorsprung auf RWE nach Essen-Bergeborbeck gereist.
"Hätte, hätte Fahrradkette (lacht). Im Ernst: Über den Aufstieg brauchen wir nun wirklich nicht mehr zu sprechen. Das haben wir abgehakt. Es geht hier nur um Borussia Dortmund II und Rot-Weiss Essen", betont Fortunas Erfolgstrainer Alexander Ende vor dem Auftritt an der Essener Hafenstraße.
Auf die Frage, warum denn die Kölner die Drittliga-Lizenz beantragt haben, antwortet der 41-jährige Fußballlehrer: "Wir wollten damit zeigen, für was wir stehen. Es ist ein Zeichen an die Fans, an den Verein. An alle, die für die Fortuna arbeiten. In Zukunft soll die 3. Liga wieder das Ziel sein. Wir sind ambitioniert und uns ist das nicht gleichgültig. Wenn es irgendwie rechnerisch geht, dann wollen wir uns auch nichts nachsagen lassen. Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Ende: "Der Unbesiegbar-Nimbus von RWE ist zu Ende"
Auch Ende weiß, dass das Spitzen-Duo um die U23 des BVB und Rot-Weiss Essen einfach zu stabil ist, um da oben noch einmal dranzukommen. Doch am Sonntag in Essen will das Ende-Team unter Beweis stellen, dass es mit RWE aufnehmen kann - wie schon beim 1:1 im Hinspiel.
"Vor dem Hinspiel hatten wir vier Siege, ein Remis und eine Niederlage - eine gute Serie, wie auch jetzt. natürlich ärgert uns die Niederlage in Wuppertal. Wir sind aber gut drauf und fahren selbstbewusst nach Essen. Wir wollen Rot-Weiss, wie schon im Hinspiel, einen tollen Fight bieten", sagt Ende.
Geht es nach Ende, dann befindet sich Rot-Weiss Essen aktuell auf einem Scheideweg - der in beide Richtungen gehen könnte. Zuletzt kassierte RWE beim 0:3 in Düsseldorf und 0:3 im DFB-Pokal gegen Kiel seine ersten Niederlagen nach über einem Jahr ohne Pleiten. "Es gibt eine Parallele zu uns. Essen wollte es auch solange wie möglich ohne Niederlage ziehen. Der Unbesiegbar-Nimbus ist aber zu Ende. Sie haben jetzt zwei Spiele in Folge verloren. Das ist ein wichtiger Moment für RWE. Es ist das erste Mal, dass sie einen kleinen Rückschlag erlitten haben - wie die letzten Jahre eigentlich auch. Nur da kam der Rückschlag meistens schon im Herbst. Ich glaube schon, dass das bei den Spielern und im Umfeld im Kopf ist. Es ist eine ganz, ganz spannende Phase für den Kopf und RWE."
Personell kann Ende in Essen nahezu aus dem Vollen schöpfen. Die Nummer eins, Kevin Rauhut, kehrt zurück. Auch Abwehrchef Jannik Löhden ist wieder an Bord. Nur der Langzeitverletzte Dennis Brock (Fußprobleme) fehlt.