Lange hat er sich nicht sammeln müssen. Nach seiner Beurlaubung als Schalke-Trainer hat Christian Gross dem "Blick" in seiner Heimat erklärt, was in ihm vorgeht, nachdem er seinen Hut nach dem 1:5 beim VfB Stuttgart nehmen musste.
Klar ist: So hat Gross sich sein Trainercomeback in der Bundesliga nicht vorgestellt. Er sollte Schalke retten, es wäre seine größte Leistung in seiner Karriere gewesen. Doch statt Klassenerhalt gab es für Gross nur Enttäuschungen, jetzt das frühe Aus. Auch er hat die Kurve nicht gekriegt und ist an einer Mannschaft gescheitert, die den Namen kaum verdient hat.
Gegenüber dem "Blick" betonte er: "Ich bin sehr enttäuscht. Zumal ich als Trainer immer noch das Gefühl habe, dass sich die Mannschaft entwickelt. Dass wir sportlich auf dem richtigen Weg waren und Fortschritte machen. Und ich nach wie vor überzeugt bin, dass Schalke den Abstieg noch verhindern kann."
Viele glauben das nicht mehr, allen voran die S04-Verantwortlichen, die neben Gross auch Co-Trainer Rainer Widmayer, Sportvorstand Jochen Schneider, Teammanager Sascha Riether und Athletiktrainer Werner Leuthard gefeuert haben.
Auf die Frage, ob es die größte Enttäuschung in seiner Karriere war, gibt Gross zu: "So wie es gelaufen ist: Ja." Einige Sachen würde er im Nachhinein anders machen, zum Beispiel bei den Spielverpflichtungen im Winter. "Ich würde im Winter nicht mehr die gleichen Spieler holen. Ich würde bei den Transfers versuchen, ein glücklicheres Händchen haben."
Wobei er weiterhin überzeugt ist, dass die Mannschaft besser ist als es der letzte Platz aussagt. Gross glaubt weiterhin an das Team, das auch ihn im Stich ließ. Gross betont: "Die Mannschaft halte ich nach wie vor für gut. Ich glaube auch, dass zum Beispiel die Reaktivierung von Nabil Bentaleb sich mittelfristig ausbezahlt. Er ist ein Spieler, welcher der Mannschaft ein ganz anderes Volumen gibt."