3. Liga

MSV Duisburg: KFC-Derby ist nächstes Sechs-Punkte-Spiel

An Schlagzeilen mangelte es beiden Vereinen in der laufenden Spielzeit sicherlich nicht. Während sich die Berichte beim innerhalb der 3. Liga vom Aufstiegsaspiranten zum Abstiegskandidaten abgerutschten MSV Duisburg aber vornehmlich um sportliche Geschehnisse wie etwa die Entlassungen der Trainer Torsten Lieberknecht und Gino Lettieri drehten, gab es rund um den KFC Uerdingen in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Meldungen über - teils unrühmliche - Vorkommnisse neben dem Platz zu lesen.

Schwierige Trainingsbedingungen, vermeintlicher Krankenkassenbetrug, Insolvenzverfahren und drei Punkte Abzug, ein neuer Investor, der keine Zeichen sendet, eine unsichere Zukunft sowie die leidige Frage nach der Spielstätte der Krefelder - all das sind Themen, die auch an der Mannschaft, die nach wie vor bemüht ist, den drohenden Abstieg in die Regionalliga West zumindest sportlich zu verhindern, nicht spurlos vorbei gehen.

"Das schlägt auf die Stimmung. Aber im Moment bekommen wir es ganz gut hin, das Ganze von der Mannschaft wegzuhalten. Wir sind eine richtig gute Truppe mit großen Nehmerqualitäten. Ich glaube, dass wir das noch ein bisschen halten können“,[article=513885] hatte sich KFC-Trainer Stefan Krämer nach der 1:3-Niederlage seiner Elf am Montag in Wiesbaden über die Gemütslage im Team geäußert.[/article]

Punktgleich auf Rang 16 und 17

Dass derartig viele Nebenschauplätze einer Mannschaft mehr schaden als nutzen, [article=513676]kann allerdings auch Kapitän Assani Lukimya nicht verleugnen[/article]. "Wir könnten oben mitspielen, wenn drumherum nicht alles zusammenbrechen würde. Das ist ein Albtraum", erklärte der frühere Bundesligaspieler jüngst der "Rheinischen Post".

Ein Blick auf die zuletzt gezeigten Leistungen zeigt trotzdem, dass die Akteure des insolventen Klubs alles versuchen, um am Ende der Saison über dem Strich zu stehen. Und auch die Punktausbeute von elf Zählern aus den letzten sieben Spielern ist nicht gerade die eines Absteigers.

Eins ist jedenfalls sicher: Ausblenden werden die KFC-Kicker die Querelen rund um den Verein am Sonntag (14 Uhr/Magenta Sport) ein weiteres Mal müssen, wenn das fast schon als "Abstiegskrimi" zu bezeichnende Derby im Ausweichspielort Lotte gegen den MSV auf dem Plan steht. Mit Blick auf die Tabelle stehen beide Mannschaften punktgleich mit 24 Zählern auf den Plätzen 16 und 17, der KFC, der in der Rückrunde überhaupt erst zwei Spiele absolvierte, hat jedoch zwei Partien weniger ausgetragen.

Gewarnt sein dürften die Uerdinger, die das Hinspiel im Oktober mit 2:0 gewinnen konnten, allerdings vor dem jüngsten sportlichen Auswärtstrend der Zebras um Neu-Trainer Pavel Dotchev. Die beiden vergangenen Sechs-Punkte-Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf - Lübeck und Unterhaching - konnte der MSV zu Hause für sich entscheiden.

Albutat und Velkov: Kein Wiedersehen mit Ex-Verein

Entscheiden können gleich zwei Akteure, denen ein Einsatz gegen ihren jeweiligen Ex-Verein am Sonntag verwehrt bleiben wird, das Nachbarschaftsduell schon einmal nicht. Während Uerdingens Tim Albutat, der im Sommer von Duisburg nach Krefeld wechselte und auch das Hinspiel verpasst hatte, aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre fehlen wird, muss auch Stefan Velkov zusehen - der Bulgare trat in diesem Winter vom KFC zum MSV über, fehlt jedoch nun aufgrund einer Knöchel-OP auf unbestimmte Zeit.

Die Bilanz zwischen den beiden Teams dürfte unterdessen eher den Meiderichern Mut machen: In bisher 14 Pflichtspielen siegte Duisburg siebenmal, viermal gab es ein Remis und nur dreimal war Uerdingen erfolgreich. Bei Heimrecht des KFC fuhren die Zebras drei Siege ein, einmal gewann Krefeld und dreimal wurden die Punkte geteilt.