Jüngst konnte der FC Bayern München beim Finale der Klub-WM in Katar Historisches schaffen. Gegen UANL Tigres gelang der Mannschaft von Trainer Hansi Flick der Gewinn des sechsten Titels innerhalb einer Saison. Damit haben die Münchner ein Kunststück des FC Barcelona kopiert, der 2009 als einziger weiterer Klub eine solche Erfolgsgeschichte schrieb.
Trotz des historisch wertvollen Triumphs im Rahmen der Klub-WM waren in den Tagen vor und nach dem Endspiel vermehrt Störgeräusche über die Austragung des Wettbewerbs während Zeiten der Corona-Pandemie aufgetreten. Der deutsche Rekordmeister wurde im Zusammenhang hiermit zum Teil harsch für die Reise ins Emirat kritisiert.
Angesprochen auf eine Kritik von SPD-Politiker Karl Lauterbach, reagierte Bayern-Coach Hansi Flick beim Pressegespräch vor der Partie des FCB gegen Arminia Bielefeld mit deutlichen Worten. Lauterbach hatte unter anderem die verfrühte Rückreise des mit Corona infizierten Thomas Müller von Katar nach Deutschland kritisiert. "Normalerweise wäre eine Reise mit bekannter Infektion natürlich undenkbar", hatte der Gesundheitsexperte unter anderem gesagt.
Flick-Reaktion fällt deutlich aus
Als Flick bei besagter Pressekonferenz am Sonntagmittag mit den Worten Lauterbachs konfrontiert wurde, fand der Übungsleiter unmissverständliche Worte. "Ich lese es auch immer. Herr Lauterbach hat immer einen Kommentar abzugeben. Wir haben einen Sonderstatus, ich wurde schon knapp hundertmal getestet", verwies der 55-Jährige auf die derzeit strengen Corona- und Hygiene-Maßnahmen im Fußballgeschäft.
"Die Reise nach Katar ist unser Job, unser Business. Eine Sache, die wir machen müssen", führte Flick zudem weiter aus. "Ich finde sowieso, in der Diskussion mit Corona: So langsam kann man die sogenannten Experten gar nicht mehr hören. Sie sollen sich zusammensetzen und wirklich mal eine Strategie entwickeln, dass man irgendwann mal Licht im Tunnel sieht", erwiderte der Bayern-Trainer die Kritik Lauterbachs.
Flick setzte außerdem die Meinungsäußerungen von Politikern zum Umgehen des Fußballs mit der Pandemie mit deren persönlichen Absichten in Beziehung. "Ich habe das Gefühl, dass jeder aus der Situation seinen Profit schlagen will. Wie kann er bei der Wahl den Prozentpunkt mehr machen. Das ist weit an der Aufgabe vorbei, die Experten aktuell haben" konterte der gebürtige Heidelberger.
Auffordernde Botschaft an die Politik
Die geringste Schuld sah Flick indes bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wer sich für mich nie zu wichtig nimmt, ist die Bundeskanzlerin. Die hat natürlich einen Job, sie ist immer vorne dran und wird immer bewertet. Sie ist auch nur ein Mensch, wir alle machen Fehler."
Die vielen Kritiker fordert der Coach deutlich zur Mäßigung auf. "Man sollte viel eher ein Miteinander finden, um möglichst schnell den Menschen in Deutschland oder der ganzen Welt Zuversicht für die Zukunft zu geben. Das ist aktuell nicht der Fall", mahnte Flick.