Es gibt wahrlich nicht mehr viele Strohhalme, an die sich die Anhänger des wankenden Bundesligisten FC Schalke 04 aktuell noch klammern könnten. Die Heimpleite gegen RB Leipzig war die 14. Niederlage in der Saison, Königsblau ist abgeschlagener Tabellenletzter, zudem sprechen 52 Gegentore sowie lediglich 15 erzielte Treffer eine deutliche Sprache. Die nächsten Gegner lauten Union Berlin und Borussia Dortmund - beide Teams kriseln aktuell, jedoch gibt es vermutlich leichtere Widersacher, die dem Vorhaben, so schnell wie möglich Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln, im Weg stehen könnten.
S04-Coach Christian Gross erkannte auf der Pressekonferenz nach der Partie gegen Leipzig an, dass die Niederlage in Ordnung gehe. "Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Vielleicht ist sie etwas zu hoch ausgefallen. In der ersten Halbzeit hatten wir, wie ich fand, die klarste Torchance auf unserer Seite. Das zweite Gegentor war dann aus meiner Sicht die Entscheidung", konstatierte der 66-Jährige.
Dem Schweizer zu Folge habe seine Mannschaft Mühe gehabt, richtig ins Spiel zu kommen, zudem habe nach vorne die Frische gefehlt. Im Defensivbereich gab Neuzugang Shkodran Mustafi sein Debüt, der beim 0:1 nicht gut aussah. "Ich bin nicht zu hundert Prozent zufrieden mit seiner Leistung. Aber er hat alles versucht und das gebracht, was ich mir erhofft hatte. Er hat die Mannschaft stabilisiert und wird sich als der richtige Transfer für uns erweisen. Er ist eine große Persönlichkeit", so Gross über den Weltmeister von 2014.
Schalke 04: Gross verteidigt medizinische Abteilung
Nicht dabei war dagegen erneut Routinier Klaas-Jan Huntelaar, der wiederholt an einer Wadenverletzung laboriert. Der Niederländer absolvierte seit seiner Rückkehr nach Gelsenkirchen erst zehn Spielminuten beim 1:1 bei Werder Bremen. Gegen den 1. FC Köln, den FC Bayern München und nun auch gegen Leipzig stand der 37-Jährige nicht im Kader. "Seine Wadenverletzung ist erneut aufgebrochen. Er konnte nicht spielen, obwohl ich ihn gerne auf der Bank dabeigehabt hätte. Er ist jedoch zu hundert Prozent committed für Schalke, seine Absicht ist großartig. Aber leider ist die Verletzung kurzfristig aufgebrochen", informierte sein Trainer.
Eine mögliche unzulängliche Arbeit der medizinischen Abteilung der Schalker verneinte Gross jedoch entschieden. "Die Kommunikation mit den Physios stimmt. Ich möchte niemandem einen Vorwurf machen. Wir haben versucht, ihn so schnell wie möglich wieder fitzubekommen, aber es hat leider nicht gepasst", stellte der Coach klar und verwies zudem auf zum Teil noch nicht optimale Bedingungen auf den Trainingsplätzen des Vereins. Die provokante Frage, ob die Verpflichtung des "Hunters" womöglich zu viel des Guten gewesen sei, wies der Schweizer ebenfalls ab. "Ein Urteil über Fehler wäre zu früh", so Gross.
Zur Personalie Mark Uth, der nach 36 Minuten unter Tränen ausgewechselt worden war, nachdem er ein Luftloch geschlagen und sich an den Oberschenkel gefasst hatte, konnte der Schalker Übungsleiter nur wenig sagen. "Ich denke, es ist eine muskuläre Verletzung im hinteren Oberschenkel. Aber Genaueres weiß ich im Moment nicht."
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