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RWE-Shootingstar über Leverkusen und persönliche Situation

Ein Symbolbild für Cedric Harenbrocks Hinrunde: Der Jubel nach dem 3:2-Siegtreffer gegen Wegberg-Beeck.
Ein Symbolbild für Cedric Harenbrocks Hinrunde: Der Jubel nach dem 3:2-Siegtreffer gegen Wegberg-Beeck. Foto: Thorsten Tillmann.
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Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen empfängt am Dienstag den Champions League-Aspiranten Bayer 04 Leverkusen im DFB-Pokal-Achtelfinale. RevierSport hat vor dem Spiel mit Cedric Harenbrock gesprochen.

Cedric Harenbrock ist der Shootingstar von Rot-Weiss Essen in dieser Saison. Nachdem der 22-jährige Offensiv-Allrounder in den ersten vier Liga-Spielen nicht zum Kaderaufgebot gehörte, wurde er gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf eingewechselt und erzielte prompt den Treffer zum 2:0. Fortan stand “Cedi“ in 13 von 17 Liga-Spielen in der Startelf. Mit fünf Toren und fünf Vorlagen war er an über 20 Prozent der Essener Liga-Treffer beteiligt (48) und rechtfertigte das Vertrauen des Trainer-Teams.

Am Dienstag steht für den Mittelfeldspieler ein besonderes Spiel an: Das Pokal-Duell gegen Bayer 04 Leverkusen. In der Jugend spielte Harenbrock neun Jahre für die Werkself und schaffte dort sogar den Sprung zum deutschen Juniorennationalspieler.

RevierSport hat mit Cedric Harenbrock (22) vor dem Pokal-Kracher über Bayer 04 Leverkusen, eigene Pokalerfahrungen und seine persönliche Weiterentwicklung gesprochen:

Cedric Harenbrock, im DFB-Pokal treffen Sie mit Rot-Weiss Essen auf Ihren Jugendverein Bayer 04 Leverkusen. Bei der Auslosung war noch offen, ob Leverkusen oder Frankfurt der Gegner wird. Wie haben Sie reagiert, als der Gegner klar war?

Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass ich mal gegen Bayer Leverkusen spielen werde. Ich schätze Leverkusen stärker als Frankfurt ein. Die Spieler haben noch mehr individuelle Qualität. Insgesamt freue ich mich auf die Partie.

Sie haben von 2008 bis 2017 bei Bayer Leverkusen sämtliche Jugendmannschaften durchlaufen. Haben Sie noch Kontakte zum Verein? Ich habe noch zu mehreren Mitarbeitern Kontakt. Als ich meine beiden Kreuzbandrisse erlitten habe, konnte ich die Reha in der Bay-Arena absolvieren. Nachdem klar wurde, dass Leverkusen unser Gegner wird, hat mir sofort der Physio von den Profis geschrieben, den ich noch aus früheren Jahren kannte. Das war schon ganz cool.

Haben Sie sonst noch eine besondere Bindung zum Verein oder zu den Spielern? Natürlich habe ich noch Sympathien für den Klub. Irgendwie bleibt man ein Fan. Wenn Leverkusen in der Bundesliga spielt, drücke ich dem Verein die Daumen. Ich war früher als Balljunge im Stadion und habe mich immer mit dem Verein identifiziert. Mit Kai Havertz, der jetzt bei Chelsea spielt, habe ich noch Kontakt. Ansonsten kenne ich Spieler, wie Lars Bender, Julian Baumgartlinger oder Karim Bellarabi. Wenn Länderspielpause war, durfte ich mal oben mittrainieren. Aber viel Kontakt hatte ich zu den Spielern nicht. Das war eher flüchtig.

Sind Sie rückblickend enttäuscht, dass es nach der Jugendzeit nicht zum großen Durchbruch in Leverkusen gelangt hat? Überhaupt nicht. Ich habe zwar damals nicht die Chance zum Profi bekommen, trauere der Zeit aber auch nicht hinterher. Ganz im Gegenteil: Ich bin froh, dass ich bei Rot-Weiss Essen spiele und fühle mich sehr wohl.

Zurück zum anstehenden Spiel: Leverkusen gehört in der Bundesliga zu den besten Teams. Wie stehen die Chancen auf ein erneutes Weiterkommen? Wenn Leverkusen unseren Platz sieht, wird keine große Freude aufkommen. An dem Rasen werden sie zu knabbern haben. Aber klar: Die individuelle Qualität spricht für sich. Wir müssen die schnellen Außenspieler in den Griff bekommen und uns gegenseitig unterstützen. Ich denke, dass sie es dann schwer gegen uns haben werden. Unsere Abwehr steht gut. Da muss man erst einmal eine Lücke finden. Offensiv denke ich, dass wir unsere Chancen bekommen werden. Diese Nadelstiche müssen wir setzen und effektiv sein. Auch in den ersten beiden Pokalspielen hatten wir unsere Ballbesitzphasen und haben uns nicht nur hinten reingestellt. Wir können selbstbewusst sein und brauchen uns vor Leverkusen nicht zu verstecken.

Bei den Pokal-Siegen gegen Bielefeld und Düsseldorf sind Sie nicht zum Einsatz gekommen. Wie groß ist die Hoffnung auf das Debüt gegen Ihren Ex-Klub? Es wäre schon cool, wenn ich Spielzeit bekommen würde (lacht). Das Trainerteam hat aber immer einen Plan, der in den ersten Pokalrunden sehr gut aufgegangen ist. Ich war einfach nur total glücklich, dass wir weitergekommen sind und überhaupt nicht verärgert. Die Mannschaft steht im Vordergrund!

Einen Einsatz hatten Sie aber bereits für Rot-Weiss Essen im DFB-Pokal. 2017 gegen Borussia Mönchengladbach (1:2) wurden Sie in der Schlussphase eingewechselt. Wie sind Ihre Erinnerungen an die Partie? Die Hütte war richtig voll und die Stimmung überragend. Wir haben über einen langen Zeitraum mit 1:0 geführt. Ich hatte mich über meine Einwechselung sehr gefreut, weil sie überraschend kam. Unmittelbar vor meiner Einwechselung, als ich bereits an der Seitenlinie bereit war, ist dann das 1:1 gefallen. Auf dem Platz habe ich dann die Verunsicherung bei meinen Mitspielern gesehen. Ich dachte mir: Warum sind jetzt alle so niedergeschlagen? Kurz danach hat Gladbach dann das 2:1 gemacht. Für mich war es aber der größte Gänsehautmoment in meiner noch jungen Laufbahn. Es war ein geiles Erlebnis, auch wenn wir leider verloren haben. Ich denke aber, dass unsere jetzige Mannschaft deutlich besser ist, als wir es vor vier Jahren waren.

Persönlich haben Sie sich in dieser Saison enorm weiterentwickelt und gehören zum Stammpersonal von Trainer Christian Neidhart. Besser hätte es nicht laufen können, oder? Definitiv. Ich bin mega glücklich, dass ich die Chance bekommen habe. Das hat mich auch stolz gemacht. Ich habe in der Vergangenheit extrem viel investiert und auch viele Extraschichten eingelegt. Der Wille war entscheidend. Der Trainer hat zu mir gesagt: Ich habe schon viele Leute gesehen, die einen Kreuzbandriss hatten, aber bei dir merkt man das überhaupt nicht. Das ist eine große Anerkennung für mich. Insgesamt genieße ich die aktuelle Situation und möchte der Mannschaft in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin mit meinen Toren und Vorlagen helfen.

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