Vor seiner ersten Drittliga-Saison hatte Türkgücü München groß aufgefahren. Mit Alexander Schmidt wurde ein neuer Cheftrainer geholt, der zuvor bereits in der ersten österreichischen Bundesliga gearbeitet hat. Zudem wurde der Kader nach dem Aufstieg komplett runderneuert und 20 neue Spieler geholt. Darunter immerhin namhafte Akteure wie Tom Boere vom KFC Uerdingen oder Petar Sliskovic vom MSV Duisburg. Dieses Konzept ging auch recht erfolgreich auf: Türkgücü überwintert auf Platz acht mit vier Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Zudem hat der Klub noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.
Dennoch droht das Projekt nun auseinanderzufallen. Wie verschiedene Medien berichten, wird sich Präsident und Investor Hasan Kivran zum Jahresende zurückziehen. Kivran ist seit 2016 der Vorsitzende des Klubs und in dieser Zeit von der Landesliga bis in die 3. Liga aufgestiegen. Über die Gründe des Abschieds ist noch nichts bekannt. Der Verein wollte sich auf Anfrage von Merkur und der tz nicht zu dieser Meldung äußern. Laut Informationen von Fupa war die Entscheidung Kivrans überraschend. Einige Funktionäre sollen sich „schockiert“ gezeigt haben.
Damit ist die Zukunft des Klubs aus der bayrischen Landeshauptstadt nach dem Abgang des wichtigsten Sponsors unklar. Das eigentlich angestrebte Ziel war der Aufstieg in die 2. Bundesliga bis 2023. Nun scheint sogar der Verbleib in der 3. Liga gefährdet.
Eine ähnliche Situation gibt es bei einem weiteren Mäzenen-Klub in der 3. Liga. Mikhail Ponomarev hatte bereits seinen Ausstieg beim KFC Uerdingen angekündigt. Dort soll es jedoch fortgeschrittene Gespräche mit neuen Investoren aus Armenien gegeben haben.