Auch wenn man im Essener Umfeld vor dem Zweitrunden-Match im DFB-Pokal gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf gerne von einem "Bonusspiel" spricht, ist es solch eine Partie für Trainer und Mannschaft bei weitem nicht. "Wir werden alles raushauen und wollen weiterkommen", betont RWE-Kapitän Marco Kehl-Gomez.
Trainer Christian Neidhart sagte sogar dem "Kicker": "Saarbrücken ist für uns ein Vorbild." Und was der Drittliga-Aufsteiger in der vergangenen Saison im DFB-Pokal leistete, werden die meisten Fußball-Fans noch wissen. Die Saarländer schieden als Tabellenführer der Regionalliga Südwest erst im Halbfinale gegen Bundesligist Bayer Leverkusen aus.
Warum sollte dies RWE nicht gelingen? In Essen dürfen die Fans zumindest träumen. Denn Trainer und Mannschaft sind selbstbewusst. Das dürfen sie auch sein. Rot-Weiss Essen ist nach 20 Spielen ungeschlagener Wintermeister der Regionalliga West. In Runde eins schaltete das Neidhart-Team durch einen Treffer von Torjäger Simon Engelmann - 18 Buden in 20 Ligaspielen - Arminia Bielefeld mit 1:0 aus. Nun soll auch Fortuna Düsseldorf, das in der 2. Bundesliga nach vier Dreiern in Serie auf dem Vormarsch ist, die Essener Stärke zu spüren bekommen. [article=508699]Trainer Uwe Rösler warnte seine Mannschaft bereits vor RWE.[/article]
Weiterkommen wäre für RWE finanziell äußerst attraktiv
Die Essener Verantwortlichen um Vorstandsboss Marcus Uhlig wissen auch, dass ein Weiterkommen am Mittwochabend (18.30 Uhr) gegen Fortuna Düsseldorf nicht nur sportlich eine Ansage wäre, sondern auch der finanziell Aspekt äußerst lukrativ ist. Nach RevierSport-Informationen erhielt RWE für das Weiterkommen gegen Bielefeld rund 250.000 Euro. Das Achtelfinal-Ticket wäre noch einmal rund 500.000 Euro wert. Diese Summen setzen sich aus den TV- und Sponsoring-Einnahmen zusammen.
Zu diesen von RS genannten Zahlen will sich Uhlig nicht äußern, sagt aber gegenüber unserer Redaktion: "Natürlich ist der DFB-Pokal im Fußball der Wettbewerb, in dem man auf schnellstem Wege vermeintlich viel Geld generieren kann. Das Geld für ein Weiterkommen würde auch Rot-Weiss Essen weiterhelfen. Das ist doch klar."
Doch der 49-Järige betont auch: "Klar ist aber auch, dass ich im unmittelbaren Vorfeld des Spiels nicht an das Finanzielle denke. Wir wollen einfach weiterkommen, damit wir sportlich in Fußball-Deutschland ein Ausrufezeichen setzen."