Seit drei Spielen in der Bundesliga sieglos und nun die 1:5-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart. Ein besinnliches Weihnachtsfest ist für Borussia Dortmund in weite Ferne gerückt. Stattdessen bekommen die Verantwortlichen um BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc zu Weihnachten eine erneute Trainerdiskussion.
Sky-Experte Dietmar Hamann ging als erstes mit dem BVB-Trainer hart ins Gericht. „Von 14, 15, 16 Spielen waren vier bis fünf indiskutable Spiele dabei. Das ist ein Drittel. Ich glaube, dass die Luft für den Trainer sehr dünn wird“, eröffnet der ehemalige Nationalspieler die Debatte. „Manch einer wird vielleicht sagen, es gibt fehlende Alternativen, aber die Mannschaft macht keine Fortschritte. Bestenfalls ist das Stillstand, was wir in den letzten zwölf Monaten gesehen haben.“ Er könne sich nun vorstellen, dass die Thematik in Dortmund ernsthaft diskutiert wird. „Nach zwei so lustlosen Auftritten gegen Köln und Stuttgart wird es sehr schwer, mit dem Trainer weiter zu machen.“
In den Interview waren auch die beiden Führungsspieler Mats Hummels und Marco Reus mit den eigenen Leistungen hart ins Gericht gegangen. [article=507777]Der Kapitän meinte sogar, dass die keine Mannschaft seien, die gut verteidigen könne. „[/article]Dann sollten sie das schleunigst lernen“, riet Hamann. „Wenn es spielerisch nicht läuft, dann musst du defensiv Stabilität reinbekommen und über Kampf und Einsatz besser ins Spiel finden. Das war ein Autritt, der war mutlos, ideenlos, leidenschaftslos und zum Schluss auch noch hilflos.“ Der VfB Stuttgart habe vor Spielfreude nur so gesprüht, „auf der anderen Seite hattest du einen Meisterschaftsanwärter, der in sich zerfallen ist. Das war ein Offenbarungseid.“
Auch mit Jude Bellingham ging Hamann hart ins Gericht. Der 17-Jährige hatte vor dem 1:4 den Ball verloren. „Bei dem Stand war noch alles möglich. Da spielt dann ein Spieler einen Fehlpass - das kann passieren - und dann trabt er 40 Metern hinter seinem Gegenspieler hinterher. Das zeigt irgendwo auch fehlende Disziplin.“ Eine Sache, für die der Trainer verantwortlich ist und um den nun wieder Diskussionen entbrennen könnten.