Sandro Plechaty befindet sich in seiner dritten Trainingswoche bei Rot-Weiss Essen. Doch er steht erst seit Montag bei RWE unter Vertrag. Zuvor stellte sich der 22-Jährige 14 Tage im Probetraining vor. Er überzeugte.
Als die RWE-Verantwortlichen um Trainer Christian Neidhart und Sportchef Jörn Nowak den Kontrakt mit Plechaty in trockene Tücher bringen wollten, funkte plötzlich ein Bundesliga-Absteiger dazwischen. Der SC Paderborn signalisierte Interesse an dem flexiblen Außenbahnspieler, der sowohl defensiv als auch offensiv eingesetzt werden kann, und lud diesen zu einem Probetraining ein.
"Zwischenzeitlich war ich beim SC Paderborn für drei Tage. Die Chance wollte ich mir nicht nehmen lassen. Das war aber auch alles mit Rot-Weiss Essen abgesprochen", erzählt Plechaty. Weiter sagt er: "Ich musste auch eine Entscheidung treffen. Ich hatte das Angebot beim SC Paderborn mit ins Trainingslager zu fahren. Aber Essen hätte nicht mehr auf mich gewartet. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und mich für Essen entschieden. Das Trainingslager beim SC Paderborn habe ich dann abgesagt."
Plechaty war auch zweimal mit den Schalker Profis im Trainingslager
Dass Plechaty, der in der Jugend sowohl fünf Jahre bei Borussia Dortmund als auch dem FC Schalke 04 verbrachte, hoch veranlagt ist, das haben nicht nur die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen und dem SC Paderborn gemerkt.
In der vergangenen Saison, in der Plechaty 25 Spiele (drei Tore) für die Schalker U23-Mannschaft absolvierte, war er auch zweimal mit den S04-Profis im Trainingslager - im Sommer und im Winter. Profitrainer David Wagner lobte den Allrounder und dieser machte sich durchaus Hoffnungen, den Sprung nach oben zu schaffen. "Ich hatte nach den Trainingslagern auf Schalke ein gutes Gefühl. Leider habe ich mir dann die Mittelhand gebrochen und war später dann in der U23 im Einsatz."
Dass es in einer Männermannschaft anders als einem U-Team zur Sache geht, das merkte Plechaty nicht bei den Schalker Profi-Trainingslagern, sondern aktuell auch bei RWE. "Man merkt schon den Unterschied. Die Trainings-Intensität, aber auch die Qualität, sind höher. Ich bin froh, dass ich jetzt in einer Herrenmannschaft bin, die ein großes Ziel verfolgt."
Auch Plechaty weiß, dass es bei ihm nicht mehr wie in Schalkes U23 nur um die persönliche Weiterentwicklung geht, sondern allen voran um den Erfolg von Rot-Weiss Essen - den Aufstieg. "Bei RWE geht es um den Titel, deshalb bin ich auch hier. Ich möchte meinen Teil zu diesem großen Ziel, welches wir alle gemeinsam verfolgen, leisten", betont er.
Vater Mario ist ein wertvoller Ratgeber
Bei der Familie Plechaty dreht sich alles um das runde Leder. Einst betrieben die Plechatys eine Soccerhalle in Lünen. Geschäftsführerin war die Mutter von Sandro. Der Vater dagegen dürfte im Ruhrgebietsfußball ein Begriff sein. Mario Plechaty war nämlich jahrelang Trainer von Mengede 08/20 und des Lüner SV. Seit letzten Sommer ist der 49-jährige Ex-Profi für den Bezirksligisten FC Nordkirchen verantwortlich. Hier spielt auch Sandros Bruder Nico.
"Mein Vater weiß, wie das Geschäft funktioniert und gibt mir schon wertvolle Tipps. Aber er ist kein Vater, der nur seinen Sohn sieht. Er kann das schon alles sehr gut einschätzen", sagt Sandro Plechaty.
Immerhin bestritt Plechaty Senior ein Bundesligaspiel für Borussia Dortmund und war später auch Profi bei der SG Wattenscheid 09. Über Rot-Weiss Essen konnte er seinem Sohn nur Gutes erzählen. "Jeder kennt RWE. Mein Vater sagt, dass es sogar in Nordkirchen Essen-Fans gibt. Das ist ein schlafender Riese, den man nur wecken muss. Das werden wir als Mannschaft in der kommenden Saison versuchen. Ich bin davon überzeugt, dass wir es auch schaffen. Denn die Qualität im Team ist sehr hoch. Ich freue mich auf die neue Serie", sagt Sandro Plechaty.
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