Diese Nachricht kommt überraschend: Benedikt Höwedes beendet mit sofortiger Wirkung seiner Karriere. Das sagte der 32-Jährige dem "Spiegel". Höwedes spielte bis zuletzt beim russischen Erstligisten Lokomotive Moskau, Anfang Juni lösten beide Parteien den Vertrag in gegenseitigem Einvernehmen aber auf. Erst vor zwei Wochen hatte André Schürrle mit dessen Karriereende mit 29 Jahren für Aufsehen gesorgt.
Gemeinsam mit dem Ex-Dortmunder gewann Höwedes 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in Brasilien. Der Abwehrspieler verpasste bei dem Turnier nicht eine einzige Minute und überzeugte auf der eigentlich ungewohnten Linksverteidigerposition.
Höwedes habe gemerkt, "wie krass es mich erfüllt hat, meinen Sohn hautnah zu erleben. Da wurde Fußball plötzlich so unwichtig für mich", sagte er dem Spiegel. Die Vertragsauflösung in Moskau hatte ebenfalls vor allem familiäre Gründe, seine Partnerin lebte mit dem Sohn weiterhin in Deutschland.
Der gebürtige Halterner ist ein waschechter Schalker. 2001 wechselte er in der Jugend zu Königsblau, dort spielte er schließlich bis 2017, war Kapitän und Gesicht der Knappen. Als Domenico Tedesco das Traineramt übernahm, sank Höwedes jedoch in der internen Gunst. Stattdessen wechselte er auf Leihbasis zu Juventus Turin, ehe ein Jahr später der Schritt nach Moskau folgte. Nun ist jedoch Schluss. Höwedes absolvierte in seiner Karriere 240 Bundesligaspiele (zwölf Treffer), 46 Champions-League-Partien (fünf) und 44 Länderspiele (zwei Tore). Insgesamt lief Höwedes 335 Mal für Schalke auf. Mit den Königsblauen gewann er 2011 den DFB-Pokal, als Schalke 5:0 gegen den MSV Duisburg gewann. Im Endspiel erzielte er auch ein Tor.