Vier Tore, eine Pyro-Show der 1300 mitgereisten Fans und ein Platzverweis. Es war ein turbulenter Abend, den die 5136 Zuschauer am Montagabend zwischen dem FC Viktoria Köln und dem MSV Duisburg (2:2) am Montagabend im Sportpark Höhenberg erlebten.
Trauriger Höhepunkt: ein Notarzt-Einsatz im Heimblock kurz vor der Pause. Ein Viktoria-Fan musste knapp 20 Minuten lang versorgt werden, eine Fahne diente als Sichtschutz. Eine Szene, die an den Tod eines Schalke-Fans vor zwei Wochen gegen Leverkusen erinnerte. Kurz vor Ende der Halbzeitpause dann die Entwarnung. Der Zustand des Mannes war stabil, beide Fanlager nahmen den Support wieder auf.
Torsten Ziegner eröffnete sein Statement auf der Pressekonferenz direkt mit diesem Vorfall. „Ich freue mich, dass es ihm wieder besser geht. Das ist viel wichtiger als jedes Ergebnis oder irgendwelche Fußballspiele“, sagte der Duisburger Trainer. Viktoria-Pressesprecher Arno Schmitz konnte keine weiteren Aussagen zum Befinden des Anhängers machen. „Es geht ihm den Umständen entsprechend. Der Rest ist Ärztesache“, teilte Schmitz auf RS-Nachfrage mit.
In der sportlichen Analyse waren sich beide Trainer einig. Sie sahen ein leistungsgerechtes Unentschieden. „Wir sind sehr gut in die Partie gekommen. Unser Plan ging in den ersten 25 Minuten voll auf“, lobte Ziegner und blickte auf die frühen Tore von Marlon Frey nach einem feinen Spielzug und Marvin Knoll nach einer Ecke zurück. Trotz fünf Änderungen in der Startelf stimmten die Abläufe, die auf drei Positionen getauschte Abwehr stand zunächst kompakt.
Es ist natürlich ärgerlich, dass die Tore durch eine Slapstick-Einlage und eine Ping-Pong-Geschichte fällt.
Torsten Ziegner
Bis sich Marvin Ajani (Querschläger) und Sebastian Mai (Eigentor) zwei entscheidende Aussetzer innerhalb von drei Minuten leisteten. „Nach den Toren waren wir viel zu passiv und haben den stark kombinierenden Kölnern zu viele Räume gelassen. Es ist natürlich ärgerlich, dass die Tore durch eine Slapstick-Einlage und eine Ping-Pong-Geschichte fällt“, ergänzte Ziegner.
Abgesehen von der Nachspielzeit gehörte die zweite Hälfte komplette dem MSV. Die Zebras hatten mehr Zug nach vorne konnten dennoch froh sein, dass ein katastrophaler Querpass von Sebastian Mai am Ende nicht noch mit dem Last-Minute-2:3 bestraft wurde. „Wir sind zufrieden und haben unser Minimalziel gegen eine spielstarke Mannschaft erreicht“, resümierte Ziegner.
Olaf Janßen wollte seinem Kapitän Marcel Risse nach der ausgelassenen Mega-Chance im Eins-gegen-eins mit Vincent Müller keinen großen Vorwurf machen. „Das hätten wir ihm in Unterzahl natürlich gegönnt. Erst ist auf und neben dem Platz ein super Kapitän und war etwas geknickt. Aber wir sind nach dem 0:2 nicht durchgedreht und bei unserem Spiel geblieben.“