Rot-Weiss Essen und Felix Götze haben zusammengefunden. Das, was die WAZ und RevierSport exklusiv angekündigt hatten, ist nun offiziell: RWE leiht den Defensivspezialisten zunächst für zwei Jahre vom FC Augsburg aus.
Schon vorneweg muss man sagen, dass dieser Transfer eine Ansage, ein dickes Ausrufezeichen ist! Und das sowohl an die Liga als auch an die Konkurrenz und das Umfeld - aber auch an die eigene Mannschaft.
Dass ein Drittliga-Aufsteiger im Buhlen um einen Bundesligaspieler wie Felix Götze auch Zweitliga-Konkurrenten wie Arminia Bielefeld und Eintracht Braunschweig aussticht, muss hier auf jeden Fall erwähnt werden. Und: Auch wenn die Essener Verantwortlichen es nicht gerne hören werden: Felix Götze hat mit Sicherheit RWE nicht nur aufgrund der sensationellen Fans und des tollen Stadions Arminia sowie Eintracht vorgezogen. Auch finanziell ist in Essen einiges möglich.
Liebe RWE-Fans: Felix Götze ist nicht Mario Götze
Aber klar: Hier wird es nicht nur um die Kohle gegangen sein. Denn warum sollte Götze, der ein tolles vergangenes Jahr in Kaiserslautern erlebte, sich das aktuelle Drittliga-Schlusslicht antun und sich nicht in der 2. Bundesliga in Bielefeld oder Braunschweig versuchen? Die Antwort: RWE ist einfach reizvoll. Nach der ersehnten Rückkehr in den Profifußball ist RWE wieder wer auf der Fußball-Deutschlandkarte. RWE ist Drittligist, RWE hat hinter Dresden, Duisburg und 1860 die meisten Fans in der Liga, RWE hat Wucht, RWE hat noch einiges vor. Die 3. Liga soll auf lange Sicht nicht die Endstation sein. Und Felix Götze will anscheinend erst RWE zum Klassenerhalt verhelfen, um vielleicht dann im nächsten Schritt anzugreifen.
Felix Götze ist jedenfalls die ersehnte Verstärkung, die sich das Umfeld nach der Verpflichtung von Clemens Fandrich noch gewünscht hat. Manche hatten das gar nicht für realistisch empfunden. Doch Jörn Nowak und seine Leute bewiesen das Gegenteil: In Essen spielt nun ein Götze.
Und da sind wir bei einem weiteren Punkt, der erwähnt werden muss. Bei aller Euphorie, liebe RWE-Fans: Nicht Mario, sondern Felix Götze hat in Essen unterschrieben. Klar: Der Nachname ist auch ein schwerer Rucksack für den 24-jährigen Felix. Aber man darf und sollte ihn niemals mit seinem Bruder verwechseln und auch nicht vergleichen. Er ist ein guter Defensivspezialist, der seine Qualitäten schon in der 3. Liga in Kaiserslautern unter Beweis gestellt hat. Der andere Götze, Felix' Bruder Mario, ist Fußball-Weltmeister geworden und einer der besten Spieler in der Bundesliga. Sie sind Brüder, aber in gänzlich anderen Fußball-Sphären unterwegs. Das sollte bei aller Euphorie in Essen nie vergessen werden.
Neues Trio muss auf dem Rasen beweisen, dass sie Volltreffer-Verpflichtungen sind
Clemens Fandrich und Felix Götze sind auf dem ersten Blick auf jeden Fall die Volltreffer, die Jörn Nowak auf dem Transfermarkt landen musste. Zu ihnen wird sich auch Andreas Wiegel gesellen, der ebenfalls eine beachtliche Vita mitbringt. Nun müssen alle drei "nur noch" auf dem Rasen beweisen, dass sie auch absolute Verstärkungen für die Mannschaft von Christoph Dabrowski sind. Am besten schon am Freitagabend gegen Erzgebirge Aue, wenn RWE, dann vielleicht auch mit Wiegel, Fandrich und Götze in der Startelf, den ersten Dreier dieser Saison anpeilt.