Allerdings befürchtet der Unternehmer, dass Schalke nach dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga nicht mehr auf die Beine kommt. „Ich bin Schalker durch und durch, aber in dieser Phase konnte ich mich, mit dem was dort passiert, nicht mehr identifizieren“, sagte Tönnies der „Welt am Sonntag“.
„Ich habe große Sorge, dass Schalke durchgereicht wird wie andere Clubs - schauen Sie sich die Entwicklung großer Vereine wie 1860 München oder Kaiserslautern an“, sagte der 65-Jährige, der in der schwierigen Phase des Bundesligaabstieges gerne geholfen hätte. „Jederzeit hätte man mich fragen können. Aber die Verantwortlichen wollten sich emanzipieren“, erklärte er.
Nach Meinung des langjährigen Aufsichtsratschefs brauche es für die Rückkehr in die Bundesliga eine Reform des Vereins. „Ich kann Ihnen sagen, dass das Konzept für ein neues Schalke fix und fertig in der Schublade liegt. Das hatte ich noch mit dem ehemaligen Vorstand erarbeitet. Dabei geht es um eine KGaA, also eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, sprich Schalke gehört allen Mitgliedern, womit die Sicherstellung des Wertes von Schalke 04 gewährleistet wäre“, sagte Tönnies, der seine Mission gerne noch ein, zwei Jahre fortgeführt hätte.
Auch die Zukunft der Talentschmiede sieht er gefährdet. „In den vergangenen Monaten haben wir den Plan für das Multifunktionsgebäude auf dem Berger Feld erarbeitet. Es wäre das beste seiner Art in Deutschland gewesen. Inzwischen wurden die Baumaßnahmen eingestellt. Jetzt wächst dort Gras.“
Vorwürfe, er habe den Job vor allem aus Eitelkeit betrieben, weist er nicht komplett von sich. „Natürlich ist es schön, im Rampenlicht zu stehen, aber deswegen habe ich mir nicht über die vielen Jahre für Schalke die Nächte um die Ohren geschlagen und die Hacken wund gelaufen“, sagte er. „Doch ich bereue keinen Tag. Und ich bleibe blau-weiß bis zu meinem letzten Atemzug“, sagte Tönnies. dpa