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Ex-Wattenscheider
So liefen die Raubüberfälle von Daniel Keita-Ruel ab

Daniel Keita-Ruel ist inzwischen Zweitliga-Profi bei Greuther Fürth.
Daniel Keita-Ruel ist inzwischen Zweitliga-Profi bei Greuther Fürth. Foto: dpa
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Rund vier Jahre war Daniel Keita-Ruel aufgrund mehrerer Raubüberfälle im Gefängnis. Inzwischen ist der gebürtige Wuppertaler in der 2. Bundesliga bei Greuther Fürth gelandet. In einem Interview mit der Sport Bild hat der 30-Jährige detailliert auf seine kriminellen Machenschaften zurückgeblickt.

Fünf Tore in 17 Spielen - auch in seiner zweiten Saison in der 2. Bundesliga läuft es für Daniel Keita-Ruel bei Greuther Fürth ganz gut. Über die Stationen Germania Ratingen, SG Wattenscheid 09 und Fortuna Köln erfüllte sich der Deutsch-Franzose im Sommer 2018 mit dem Wechsel in die 2. Liga einen Traum. Einer, der vor einigen Jahren noch kaum vorstellbar gewesen wäre, denn ab 2012 saß er mehrere Jahre im Knast - wegen schwerer Raubüberfälle.

In einem Interview mit der Sport Bild erinnert sich der Sturmtank an die Überfälle. 21 Jahre war er, als er den Boss seiner damaligen Bande kennenlernte, der sich langsam das Vertrauen Keita-Ruels erschlichen hatte. "Irgendwann habe ich meinen Kopf verloren und bin eingeknickt", so der Wuppertaler.

Überfälle auf Mode-Geschäft, Postfiliale und Baumarkt

Der erste Überfall fand auf ein Mode-Geschäft statt, in dem die Schwester des Bosses gearbeitet hätte. "Dank ihr kannten wir die genauen Abläufe des Mode-Geschäfts. Als die Praktikantin das Geld dann zur Bank gebracht hat, habe ich in einem Gang auf sie gewartet und ihr die Tasche aus der Hand gerissen", so Keita-Ruel.

Eigentlich dachte er, damit wäre es das nun gewesen. Doch "plötzlich war ich in dieser Maschinerie gefangen". Es folgte ein Überfall auf eine Postfiliale, bei dem ein Mitarbeiter, der morgens als Erster im Laden war, von Keita-Ruel und weiteren Bandenmitgliedern gefesselt worden und schließlich das Geld entwendet worden sei.

Auch beim dritten Raub hatte die Bande Insider-Infos - denn der Filialleiter und auch sein Stellvertreter seien Mitglieder der Bande gewesen. Problemlos seien Keita-Ruels Komplizen deshalb in den Tresorraum gekommen, als plötzlich eine andere Mitarbeiterin völlig überraschend hereingekommen sei. "Meine Kollegen haben sie dann gefesselt und vor eine Wand gesetzt. Genau dort befand sich aber der stille Alarm, den die Frau dann auslösen konnte. Kurz darauf kam die Polizei", erzählt Keita-Ruel.

Keita-Ruel: "Ich bin kein Vorbild"

Passiert sei aber erst einmal nichts, denn die Bande flüchtete erfolgreich durch den Hinterausgang. Um keinen Verdacht aufkommen zu lassen, hatte sich der stellvertretende Filialleiter sogar selbst im Tresorraum gefesselt.

Erst durch abgehörte Telefonate des Banden-Bosses sei die Polizei schließlich auf die Spur von Keita-Ruel und Co. gekommen, da diese bereits einen vierten Überfall - auf eine Metzgerei - geplant hätten.

Seine Taten bereut der Stürmer längst. "Es war alles schlecht. Ich bin kein Vorbild. Wenn man in den Knast kommt, ist das eine Katastrophe. Das einzig Gute ist, dass ich mich nicht aufgegeben habe", so Keita-Ruel, der zu keinem seiner damaligen Komplizen noch Kontakt hat.

Im Gefängnis sei der ehemalige Wattenscheider ganz gut klargekommen, hatte zwei, drei Freunde. Zudem hätte seine Familie ihn regelmäßig besucht. Es gab aber auch schlimme Momente: "Als der Pfarrer mich in der Gefängnisküche angerufen hat, um mir mitzuteilen, dass mein Vater gestorben ist. Da brach für mich alles zusammen", erzählt Keita-Ruel.

Psychologin bescheinigte Keita-Ruel in einer Traum-Welt zu leben

Eigentlich hätte er damals an der Beerdigung teilnehmen sollen dürfen. Doch kurz darauf hieß es, "die Fluchtgefahr sei zu groß. Ich hätte genug Kollegen, die mich mit einem Helikopter abholen könnten. Das Gericht fürchtete, dass ich mich nach Brasilien absetzen könnte, um dort Fußball-Profi zu werden", so der Profi weiter.

Als reine Schikane einer Psychologin bezeichnet Keita-Ruel diesen Vorgang. Denn während seiner Zeit im Gefängnis hätte er einen Traum nicht aufgegeben: Fußballprofi zu werden. Das sagte er der Psychologin so auch. "Sie hat dann in ihrem Gutachten geschrieben, dass ich in einer Traum-Welt lebe und nicht zurechnungsfähig sei. Dann habe ich zum Glück eine andere Psychologin bekommen, die war völlig in Ordnung."

Seinen Lebenstraum hat sich Keita-Ruel inzwischen verwirklicht. Wohin ihn die Reise in seiner Karriere noch führt, ist noch nicht klar. In jedem Fall hat ihn seine Zeit im Knast geprägt, seine Erfahrungen versucht er mittlerweile auch weiterzugeben. "Ich arbeite jetzt schon nebenbei als Sozialarbeiter und kann den Kindern gute Ratschläge geben. Ich kann mir gut vorstellen, so etwas auch nach der Karriere zu machen", so Keita-Ruel.

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