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MSV: Städtische Signale
Zebras stellen sich selbst ein Bein

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MSV: Stadt signalisiert Hilfsbereitschaft
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Sportlich wie wirtschaftlich stellen sich die Zebras selbst ein Bein. Beim 1:4 in St Pauli war es Zvonko Pamic, der Duisburg mit seiner Ampelkarte schwächte.

„Da hat er sich naiv verhalten“, bemerkte Kosta Runjaic, der bis dahin allerdings nichts auszusetzen hatte. „Bis zur 66. Minute waren wir trotz unserer personellen Schwierigkeiten gleichwertig.“

Stimmt. Nach dem frühen Rückstand durch Daniel Ginczek (18.), brachte Benjamin Kern Duisburg zurück ins Spiel. Seine eigentlich verunglückte Flanke aus 35 Metern schlug Sekunden vor der Halbzeit zum 1:1-Ausgleich ein. „Ich dachte, dass der Ball wieder zu lang ist und habe mich weggedreht“, hatte Dzemal Berberovic den kuriosen Treffer nicht gesehen.

Mit dem psychologischen Vorteil im Rücken hielten die Zebras nach dem Wechsel ordentlich mit, wurden dann aber ausgespielt. Der überragende Fin Bartels erzielte das 1:2 (65.). Der Frust über den abermaligen Rückstand saß vor allem bei Pamic tief, der für ein unnötiges Foul Gelb-Rot sah. Der Genickschuss für die Zebras, denn danach hatten erneut Baltes (74.) sowie Mahir Saglik (89.) leichtes Spiel.

Pauli-Coach Michael Frontzek, der in seiner Karriere noch nie gegen den MSV hatte gewinnen können, war erleichtert: „Es war ein verdienter Sieg, der aber komplizierter war, als er aussah. Der Platzverweis und das zweite Tor haben uns in die Karten gespielt.“

Bettler rennen vogelwild durch Duisburg

Aber nicht nur sportlich stellen sich die Zebras selbst ein Bein, auch wirtschaftlich stehen sie sich selbst im Weg. Nach dem die Vereinsfunktionäre das Konsortium um Ex-Chef Walter Hellmich, dass die Liquiditätslücke von knapp vier Millionen Euro kurzfristig schließen wollte, vergrault haben (RS berichtete), ist immer noch keine Lösung in Sicht. Zwar rennen die Funktionäre vogelwild durch Duisburg und versuchen, Gelder zu akquirieren, doch der Befreiungsschlag ist bislang ausgeblieben.

Natürlich sind die „Bettler“ auch bei der Stadt vorstellig geworden – und können hier wenigstens einen Teilerfolg verbuchen. Geschäftsführer Roland Kentsch: „Wir haben schon mehrere Gespräche mit der Stadt gehabt und der Oberbürgermeister Sören Link hat uns im Rahmen seiner Möglichkeiten auch Unterstützung signalisiert.“

Die Stadt Duisburg hat Erbpachtsanspruch

Weil Duisburg pleite ist, wird von dieser Seite keine Kohle fließen, aber immerhin könnten die Darlehns-Tilgungen ausgesetzt werden. Ein erster, kleiner Schritt.

Dass die Stadt ein großes Interesse am Überleben des MSV hat, ist verständlich, schließlich hat sie den Erbpachtsanspruch für das Arena-Gelände. Sollte sie diesen nicht ablehnen und die Meidericher in die Insolvenz gehen, würde das Stadion in städtischen Besitz übergehen. Weil es dann aber keinen Mieter mehr gibt, würden jährliche Kosten in Höhe von rund 300.000 Euro auf die Stadt zukommen. Angesichts der klammen Kassen und ausbleibenden Einnahmen ein Horroszenario.

Das am Montagmorgen allerdings abgewendet werden soll. Dann müssen die Geldeintreiber Kentsch ihre Erfolge präsentieren. Sollten sie es schaffen, das Millionenloch zu schließen, wäre der Super-Gau abgewendet. Wenn nicht, bleibt das traurige Fazit: Die Zebras stellen sich selbst ein Bein.

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