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MSV: Verschnaufpause
Reck kann - erst einmal - durchatmen

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MSV: Verschnaufpause nach Pokalerfolg
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Mit dem knappen Erfolg in der ersten Pokalrunde beim Halleschen FC haben die Duisburger Zebras ersteinmal Dampf aus dem hochexplosiven Kessel gelassen.

Dank des 1:0 (1:0)-Siegs an der Saale dürften das Theater, die wüsten Beschimpfungen sowie die Trainerfrage (RS berichtete) erst einmal beendet sein.

„Es geht nicht um mich, sondern ausschließlich um den Verein und die Mannschaft“, wollte Oliver Reck nach dem Weiterkommen nicht über seine Situation sprechen. Dabei wäre es verständlich, wenn die Emotionen aus dem Fußballlehrer heraussprudeln würden. Schließlich wurde nicht nur sein Auto zerkratzt, sondern auch seine Familie bedroht. Doch Reck bleibt ruhig. Er weiß, dass die Stimmung auch schnell wieder ins Gegenteil umschlagen kann.

Sukalo behielt die Nerven

Denn die Leistung gegen den Drittligisten war nicht berauschend. Defensiv stand Duisburg zwar sicher, doch nach vorne gelang kaum etwas - die Zebras erspielten sich zu wenig Chancen aus dem Spiel heraus. Passend, dass ein Elfmeter das Match entschied. Goran Sukalo, der in der Woche zuvor vom eigenen Anhang als Sündenbock des Fehlstarts abgestempelt wurde, behielt die Nerven und verwandelte den Strafstoß sicher, nachdem Maurice Exslager von Jan Benes im Strafraum gefällt wurde. „Dass er die Nerven behalten und Verantwortung übernommen hat, ist nicht selbstverständlich“, verurteilte Reck die Angriffe auf seinen Regisseur sowie auf Abwehrchef Branimir Bajic.

Weil Sukalo einen kühlen Kopf behielt, ist dem MSV das frühe Aus erneut erspart geblieben. Zuletzt flogen die Zebras vor elf Jahren in der ersten Runde raus, damals im Zweitligaduell gegen Union Berlin. Doch nun dürfen sie sich nicht nur über den sportlichen Aufwärtstrend, sondern auch über rund 250.000 Euro freuen, die sie für das Weiterkommen kassieren.

Ob es am Ende glücklich war, oder nicht, spielt keine Rolle mehr. Reck: „Wer in Halle anfängt, Fußball zu spielen, scheitert. Die gesamte Mannschaft hat gekämpft, Einsatz gezeigt und läuferisch dagegen gehalten. Das war wichtig und hat uns den Erfolg gebracht.“

Fünf Leistungsträger fehlen

Ein Erfolg unter schwierigsten Bedingungen, weil mit Jürgen Gjasula, Timo Perthel, Julian Koch, Antonio da Silva und Branimir Bajic gleich fünf Leistungsträger fehlten. Besonders für die Offensive ein herber Verlust, der auch deutlich zu erkennen war.

Deshalb ließ Reck dann doch einen kleinen Blick in sein Seelenleben zu: „Wir haben zwei Meisterschaftsspiele nicht gewonnen, deshalb ist Kritik berechtigt. Aber die Niederlagen müssen auch richtig analysiert werden.“ Übersetzt: Was nach nur 180 gespielten Minuten über den MSV hereinbrach, war schlichtweg zu heftig und nicht angemessen.

Besonders dann nicht, wenn mit Dustin Bomheuer, Andre Hoffmann, Tanju Öztürk, Felix Wiedwald, Kevin Wolze oder Maurice Exslager auf die (eigene) Jugend gesetzt wird. Ein zukunftsweisendes Konzept, das allerdings Zeit benötigt. Zeit, die den Verantwortlichen in der Vorwoche nicht gegeben wurde.

Auch im wichtigen Spiel am Samstag gegen Dresden muss Reck seine Elf wieder umbauen: „Trotz der etlichen Nebenkriegsschauplätze und unnötigen Baustellen werden wir ein Team auf die Beine stellen, das Dynamo alles abverlangt.“ Um endgültig den Dampf aus dem Kessel zu lassen.

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