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Rico Schmitt ist seinen Job los

Erzgebirge Aue: Schmitt muss die Koffer packen
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Zweitligist Erzgebirge Aue hat Trainer Rico Schmitt beurlaubt. Das teilte der Verein einen Tag nach dem 1:1 (1:1) gegen Eintracht Braunschweig mit.

Selbst die Erfolge der Vergangenheit konnten Rico Schmitt nicht mehr retten. Er hatte die Sachsen in seiner ersten Saison 2009/10 in die 2. Liga geführt und dort in der vergangenen Spielzeit völlig überraschend den fünften Platz erreicht. Nun scheiterte der 43-Jährige offenbar an der gestiegenen Erwartungshaltung, die sein Team im bisherigen Saisonverlauf nicht erfüllen konnte.

"Leider waren die zurückliegenden Tage und Wochen nicht mehr überzeugend. Ein Sieg aus elf Spielen spricht eine deutliche Sprache. Darum mussten wir im Sinne des Vereins eine Entscheidung treffen", sagte Sportdirektor Steffen Heidrich in einer offiziellen Mitteilung. Zuvor hatte sich das Präsidium mit Vorstand Bernd Keller und Sportdirektor Heidrich auf einer turnusmäßigen Sitzung gegen Schmitt ausgesprochen. Die Nachfolge ist noch nicht geklärt, gehandelt wird allerdings der ehemalige Bundesligaprofi Karsten Baumann.

Wer das Training am Mittwoch (16.30 Uhr) leiten wird, ist noch nicht bekannt. Am Vormittag hatte Schmitt noch das Auslaufen beaufsichtigt, ehe ihm von Keller die Trennung mitgeteilt wurde. "Wir werden sofort Kontakte herstellen und schnellstmöglich eine Lösung suchen. Es ist wichtig, noch vor dem nächsten Auswärtsspiel eine dementsprechende Lösung zu haben", sagte Heidrich weiter. Am Samstag reist Aue zum Ost-Derby zu Energie Cottbus.

Die "Veilchen" stecken mitten im Abstiegskampf. Der letzte Dreier datiert vom 20. November des vergangenen Jahres, der letzte Heimsieg ist sogar fast fünf Monate her. Lediglich zwei Punkte beträgt der Vorsprung des Tabellen-14. auf den Relegationsplatz. Am Montag gab es erste Pfiffe gegen die Mannschaft und die ersten Plakate, die eine Entlassung des Erfolgstrainers forderten. Nur einen Tag später gab der Vorstand dem Druck von Fans und Umfeld nach.

Schmitt selbst hatte dagegen nach dem 1:1 noch fest an eine Zukunft in Aue geglaubt. "Ich gehe davon aus, dass mir das Vertrauen weiter ausgesprochen wird", hatte er nach dem Spiel gesagt. Auch die Mannschaft hatte sich für ihren Trainer ausgesprochen.

"Er ist der richtige Trainer", sagte Torhüter Martin Männel, der nach dem Schlusspfiff lange in der Fankurve mit den Anhängern diskutierte. "Die Mannschaft ist gefestigt", sagte auch Kapitän Rene Klingbeil.

Das war gegen Braunschweig sichtbar. Denn den Einsatzwillen konnte man der Mannschaft aus dem Erzgebirge nicht absprechen, doch in dieser Saison fehlt Aue das Quäntchen Glück. Siebenmal sicherte sich das Team in der vergangenen Saison den Sieg in den Schlussminuten - gegen die Niedersachsen vergaben Guido Kocer (84.) und Tobias Kempe (86.) in der Endphase frei vor dem gegnerischen Tor.

Dazu kommt, dass in diesem Jahr die Null nicht steht. 14-mal blieb Aue in der vergangenen Spielzeit ohne Gegentor, das gelang der Mannschaft in den letzten elf Spielen kein einziges Mal. Die Gegensätze zur Erfolgssaison sind offensichtlich.

Und am kommenden Wochenende wird es in Cottbus nicht unbedingt einfacher. Besondere Bedeutung dürfte die Begegnung auch für Heidrich haben. Der arbeitete zuvor in Cottbus und liegt derzeit mit seinem ehemaligen Arbeitgeber im Clinch. Am Montagmorgen hatte es einen Termin vor dem Cottbuser Arbeitsgericht wegen nicht gezahlter Prämien gegeben - ohne dass sich beide Parteien einigen konnten.

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