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Wolfsburg - Köln
Amateur-Schiri Krull - erst das Bundesliga-Debüt, dann ein kaltes Bier

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Kam unverhofft zu seiner Bundesliga-Prämiere: Tobias Krull.
Kam unverhofft zu seiner Bundesliga-Prämiere: Tobias Krull. Foto: firo
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Tobias Krull: Der Amateur-Schiri stand nach dem Kopftreffer von Wolfsburg plötzlich im Rampenlicht - und genoss es.

Tobias Krull plauderte mit einem Strahlen im Gesicht über den Fußball-Tag seines Lebens, den absoluten Traum eines jeden Amateur-Schiedsrichters - aber irgendwann wollte der 32-Jährige dann doch schnell an die Bar. „Jetzt würde ich gerne noch ein kaltes Bier trinken und den Tag ausklingen lassen“, sagte Krull, nachdem er zuvor plötzlich im Rampenlicht stand.

Weil Schiedsrichter-Assistent Thorben Siewer beim Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Köln (1:1) schon in der Anfangsphase bei einem Klärungsversuch heftig den Ball an den Kopf bekam und sogar ins Krankenhaus musste, sprang für ihn Nicolas Winter ein - eigentlich als Vierter Offizieller vorgesehen. Doch wer sollte diesen Job übernehmen? Der Stadionsprecher bat kurzerhand die „Amateur-Schiedsrichter“ unter den Zuschauern in der Volkswagen-Arena sich zu melden, um als Vierter Offizieller einzuspringen.

Krull: "Ich war nach fünf Minuten drin"

Krull, Sportlicher Leiter und zugleich Torwart beim Landesligisten MTV Gifhorn, war sofort bereit. „Die Klamotten haben so halb gepasst und ein bisschen gespannt“, sagte er mit einem Grinsen, aber aufgeregt war er angeblich nicht. „Ich hatte ja eh keine Zeit zu überlegen. Umziehen - und dann ging es los“, sagte Krull über die kuriose Situation: „Ganz ehrlich, ob du jetzt in der Kreisklasse pfeifst oder hier einen Job hast - du machst es neutral und versuchst es, bestmöglich zu machen und das Spiel zu leiten. Das war hier genauso. Ich war nach fünf Minuten drin.“

In der Jugend hatte Krull selber bei den Wölfen gespielt, ist nach eigener Aussage mit Meistertrainer Felix Magath den berüchtigten „Berg der Leiden“ hochgerannt. Als Spieler habe er es dann nie nach ganz oben geschafft, aber jetzt, „14 Jahre später zumindest als Schiedsrichter. Also schließt sich irgendwie der Kreis“, sagte Krull, im Hauptjob Verkaufsberater in einem großen Autohaus, und fügte schmunzelnd hinzu: Und „wenn nochmal Bedarf ist, sollen sie sich melden“.

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