Das Achtelfinal-Aus des VfL Bochum im DFB-Pokals hat Kevin Stöger mit seinem Elfmeter nicht verhindern können. Nach der Partie erklärte der 29-Jährige, warum er angetreten ist und weshalb aus der 1:2-Niederlage trotzdem Kraft für den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga geschöpft werden könne.
Vier Minuten lagen zwischen Pfiff und Ausführung des Strafstoßes. Stöger wartete am Elfmeterpunkt, vollkommen fokussiert. Dabei steht er eigentlich an zweiter Stelle in der Rangfolge der Schützen beim VfL. "Philipp Hofmann entscheidet, wer schießt", so Stöger. "Er hat mir den Ball gegeben, ich hab mich gut gefühlt und ihn reingemacht. Aber das bringt mir jetzt im Nachhinein auch nichts."
Nach 90 umkämpften Minuten war Stöger verständlicherweise sichtlich enttäuscht. "Es kann keiner sagen, dass wir nicht alles gegeben haben", könne die Mannschaft dennoch stolz auf ihre Leistung sein. "Ich glaube nicht, dass wir verdient verloren haben."
Dass es trotzdem so gekommen ist, müssen sich die Bochumer teilweise auch selber ankreiden. "Nach dem 1:1 waren wir zu naiv und haben zu viele Räume vor Abwehr aufgegeben." Der BVB wusste diese eiskalt zu nutzen und ging abermals in Führung.
"Da wollten wir zu viel" Mit dem Selbstvertrauen aus fünf Heimsiegen in Serie ging die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch auf das zweite Tor und vernachlässigte die defensive Kompaktheit. "Da wollten wir zu viel." Dennoch sei es grundsätzlich die richtige Einstellung gewesen.
"Zuhause waren und sind wir eine Macht. Natürlich haben wir jetzt verloren, aber ich glaube, dass kein Gegner gerne nach Bochum kommt." So habe auch der BVB nicht gespielt, wie er es sonst tut, sondern es ebenfalls oft mit langen Bällen versucht. "Ich glaube, dass Dortmund auch eher defensiv gedacht hat, weil sie wissen, dass wir zuhause einfach stark sind."
"Jedes Heimspiel zu gewinnen, wird schwer"
Als nächstes muss der VfL aber erstmal wieder in der Fremde ran, wo es bekanntermaßen bisher noch nicht so berauschend gelaufen ist. "Zuhause sind wir galliger, das müssen wir auswärts auch lernen." Allerdings wartet mit Bayern München die womöglich unangenehmste Auswärtsfahrt der Saison.
"Bayern spielt nochmal mehr Fußball und hat den Ball mehr in den eigenen Reihen." An der grundsätzlichen Bochumer Ausrichtung werde sich dadurch aber nichts ändern. "Ich hoffe einfach, dass wir in den nächsten Spielen auch auswärts punkten."
Stöger schien bewusst die Mehrzahl im Hinblick auf die anschließenden Auswärtsspiele in Bremen und Köln zu verwenden. "Natürlich wäre es geil, wenn wir jedes Heimspiel gewinnen, aber das wird sehr schwer." Daher wäre es dem VfL lieber, sich auch, aber eben nicht nur auf die Heimstärke verlassen zu können, um den Klassenerhalt zu schaffen.