In Hamburg blicken sie derzeit voller Vorfreude auf das Stadtderby: „Ich freue mich auf das Spiel, weil ich das von klein auf immer haben wollte“, sagte Steffen Baumgart, Trainer des Hamburger SV, jüngst vor dem Zweitliga-Duell gegen den FC St. Pauli (Freitag, 18.30 Uhr). „Dieses Stadtderby ist für mich nicht nur etwas Besonderes, sondern das, worauf ich mich am meisten gefreut habe, als ich den Job hier übernommen habe.“
Diesmal geht es aber zwischen den beiden führenden Hamburger Vereinen nicht nur um das Prestige. Nein, mit einem Erfolg könnte Tabellenführer FC St. Pauli in den dann noch zwei verbleibenden Spielen nicht mehr von einem der beiden direkten Aufstiegsplätze verdrängt werden. Der Verein würde damit 13 Jahre nach dem letzten Abstieg in die Beletage zurückkehren.
Beim HSV wird derweil hinter den Kulissen an der Zukunft gearbeitet. Zwei Ex-Schalker sollen dabei eine große Rolle spielen: Der von Investor Klaus-Michael Kühne als möglicher Nachfolger von Sportvorstand Jonas Boldt gewünschte Felix Magath (70) plant unter anderem, Ex-Star Raúl an die Alster zu locken. Wie die Bild berichtet, würde Magath die spanische Legende und seinen früheren Spieler auf Schalke als Trainer und damit Nachfolger Steffen Baumgarts installieren wollen, sollte er vom HSV-Aufsichtsrat zum Sportvorstand gemacht werden.
28 Tore für Schalke 04
Zwei Jahre, 66 Spiele und 28 Tore für Schalke – viele Fans denken nur zu gerne an Raúls Zeit von 2010 bis 2012 zurück. Und natürlich hat auch der seine Zeit bei den Königsblauen in bester Erinnerung: „Diese tollen Fans. Sie verdienen bessere Zeiten“, sagte Raúl jüngst beim Laureus-Award mit sorgenvollem Blick auf die aktuelle Mannschaft, die derzeit um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga kämpft. „Ich hoffe, dass sie in der Liga bleiben und dann eine vielversprechendere Zukunft haben werden.“
Und wie steht Raúl zu den HSV-Plänen? Der 46-Jährige soll angeblich nicht abgeneigt sein. Sein Vertrag als Trainer der Reserve-Mannschaft von Real Madrid läuft im Sommer aus. Der bisherige Hamburger U21-Coach Pit Reimers soll ihn dann in Hamburg als Co-Trainer unterstützen.
Doch sind diese Informationen mit Vorsicht zu genießen. Die HSV-Zukunft hängt maßgeblich mit dem weiteren Saisonverlauf zusammen. Denn ein Aufstieg ist zwar unwahrscheinlich, aber weiterhin möglich.