In einer Umfrage des "Kicker" gingen 82 Prozent der Befragten davon aus, dass der VfL Bochum nach der Bundesliga-Saison zu den Absteigern gehören wird.
Das hielt Keven Schlotterbeck nicht davon ab, im Winter leihweise vom SC Freiburg an die Castroper Straße zu wechseln. Selbstbewusst gibt er mit Blick auf die Umfrage zu Protokoll. "Das sind viele, aber ich denke, die schauen einfach nur auf die Tabelle. Und ich hoffe, dass ich nun ein weiterer Grund bin, warum wir den Klassenerhalt möglich machen können. Ich hoffe, ich kann den Jungs helfen. Das wird eine harte, aber machbare Aufgabe."
Auf die sich Schlotterbeck mit den neuen Kollegen in Spanien vorbereitet. Die perfekte Zeit, um sich besser kennenzulernen, um zu verstehen, wie die Mannschaft tickt. Der Innenverteidiger ist bisher voll des Lobes über die Kollegen: "Ich habe in der ersten Woche gesehen, was die Jungs können. Vielleicht sind wir individuell nicht eine der besten Mannschaften, das machen die Jungs aber mit Siegeswillen und Mentalität weg."
Ich habe mitbekommen, dass es hier ordentlich krachen kann. Da freue ich mich riesig drauf. Ich habe auch gesehen, wie positiv die Fans nach einer Niederlage sein können.
Keven Schlotterbeck
Hinzu kommt die Wucht des Ruhrstadions, die er bisher als Gegner erleben durfte. Schlotterbeck sieht in der Kulisse einen Faktor für die Rückrunde, wie er betont: "Ich habe mitbekommen, dass es hier ordentlich krachen kann. Da freue ich mich riesig drauf. Ich habe auch gesehen, wie positiv die Fans nach einer Niederlage sein können."
Viele Niederlagen will der Bruder von BVB-Star Nico Schlotterbeck nicht erleben, schließlich soll im Sommer der erneute Klassenerhalt gefeiert werden. Sollte das so passieren, dann gäbe es womöglich zwei Gewinner. Den VfL und Schlotterbeck. Sollte er nämlich auf die von ihm erhoffte Spielzeit kommen, die er im Breisgau nicht mehr bekam. Mehr spielen, dass ist Schlotterbecks Ziel in Bochum. Er setzte sich mit seinem Berater und der Familie zusammen, dann fiel die Entscheidung. Am Ende für Bochum.
Die Eigenschaften, die der Verein hat, will ich voll annehmen
Keven Schlotterbeck
Und hier hat der 25-Jährige ein gutes Gefühl, nachdem der VfL vor der Winterpause sein "wahres Gesicht" gezeigt habe. Das will nun auch Schlotterbeck zeigen, auch wenn es womöglich nur für ein knappes halbes Jahr sein könnte. Der Spieler verspricht, bei ihm wird es keine halben Sachen geben: "Ich brenne darauf, dass ich wieder Fußballspielen kann. Ich hoffe, ich bin hier am richtigen Platz. Die Eigenschaften, die der Verein hat, will ich voll annehmen. Ob das dann viereinhalb Monate oder mehrere Jahre sind, das wird man sehen. Ich will die Zeit hier mit dem VfL so gut gestalten wie es nur geht."
Unter anderem steht auch das Bruderduell auf dem Plan - zwei Mal sogar. Zum ersten Mal im Februar im Achtelfinale des DFB-Pokals. Doch daran denkt Schlotterbeck noch nicht, denn die Liga hat Priorität: "Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf die Hertha und die Bundesliga. Wenn wir Punkte holen, dürfen wir uns auch auf so ein Pokalspiel wie gegen den BVB freuen."