Innenverteidiger Marcin Kaminski hat beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 beim 2:2 gegen den Drittligisten VfL Osnabrück nach einer Waden-Operation sein Comeback gegeben. In der 61. Minute wurde der Pole für Henning Matriciani eingewechselt. Ausgefallen war er zunächst wegen einer Schnittverletzung, die dann nicht verheilte.
Kaminski agierte in der Innenverteidigung gleich wieder auf seinem angestammten Platz in der Mitte und hätte kurz vor dem Ende fast noch für den Sieg der Königsblauen gesorgt. Aber das war für alle Schalker nicht so wichtig. Wichtig ist, dass Schalkes Trainer Thomas Reis jetzt in der Defensive wieder eine Alternative mehr hat.
Und das sieht ganz so aus. Denn die Wade des 30-Jährigen hat gehalten. „Ich habe mich gut gefühlt auf dem Platz. Das war wirklich schön, wieder zu spielen. Das war auch der Plan, dass ich vor Weihnachten wieder einen Einsatz bekommen kann. Das haben wir geschafft“, freute sich der Pole anschließend.
Alles sei gut. „Ich bin seit fast zwei Wochen voll im Mannschaftstraining, da gibt es keine Probleme. Wir hatten auch überlegt, ob ich schon mit nach Split fliege, um dort einige Minuten zu spielen, aber wir wollten kein Risiko eingehen.“ Endlich sei die Zeit vorbei, in der er nicht habe eingreifen können. Denn den Absturz an das Tabellenende hat er nur als Zuschauer verfolgen können. „Ich will nicht zu viel darüber reden, weil ich nur draußen war und von außen nicht helfen konnte. Natürlich habe ich mit den Jungs geredet, aber ihnen auf dem Platz zu helfen, das ist etwas ganz anderes.“
Kaminski liegt damit bei der Genesung nach der Verletzung, wegen der er bislang nur beim ersten Saisonspiel beim 1. FC Köln eingesetzt werden konnte, voll im Plan. Sein Fazit: „Der ganze Plan, den wir gemacht haben, hat funktioniert. Ich bin wieder dabei.“
Weniger gefallen hat ihm in Osnabrück die Anfälligkeit der Defensive, selbst gegen eine Drittligisten: „Osnabrück hatte viele Chancen. Das sind die Sachen, an denen wir arbeiten müssen. Wir müssen uns schneller durchbewegen und schieben, das müssen wir trainieren und einen Automatismus bekommen“, analysierte der Routinier.
„Und dann wird das auch gut funktionieren. Aber das kommt nur mit der Zeit und entsprechenden Spielen. Dann können wir das immer analysieren und schauen, was gut oder nicht gut war. Nach dem 1:0 hatten wir die Griffigkeit verloren. Wir hatten bis dahin mehr Ballbesitz, aber dann hat Osnabrück auf einmal Chancen gehabt und das Tor geschossen.“
Positiv sei, dass die Mannschaft weitergemacht habe nach dem zweiten Gegentreffer und auch der Ausgleich noch gelungen sei. „Natürlich wollten wir mit einem Sieg in die Winterpause gehen. Das haben wir nicht geschafft, aber wir werden weiter arbeiten, damit wir gut vorbereitet in die Rückrunde gehen.“
Und wie bewertet er die Aussichten für den Tabellenletzten? „Wir brauchen Punkte. Wir brauchen nicht viel darüber zu reden. Wir wissen, wo wir stehen und um unsere Situation. Aber wir haben noch eine Chance. Es ist alles noch offen. Wir müssen alles dafür tun, um diese Punkte zu holen. Es geht jetzt um Kampf, nicht darum, schön zu spielen.“
Die Weihnachtsfeiertage werde er in Polen mit der Familie verbringen. „Und dann starten wir ins Trainingslager nach Belek. Wir werden weiter kämpfen.“ Ob der Pole mit seinen Geschwindigkeitsdefiziten dann aber zum Rückrundenstart die erste Wahl von Thomas Reis sein wird, bleibt abzuwarten.