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Gladbach: Ziege und Luhukay im Interview
"Es gab nur auf die Schnauze"

Gladbach: Ziege und Luhukay im Interview
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Christian Ziege und Jos Luhukay über die Last der Tradition, Basar-Verhandlungen und die Kondition von Oliver Neuville.

Christian Ziege, Sie haben gesagt, dass Sie der Teamgeist bei Borussia derzeit an die Europameister von 1996 erinnert.

Ziege: Damals war es so, dass der Großteil der Spieler gemeinsam etwas unternahm, selbst wenn es einen freien Nachmittag gab. Wir saßen oft mit den Frauen zusammen, haben uns sehr gut verstanden. Als Spieler in einem Profiverein habe ich so einen Zusammenhalt nie erleben dürfen. Hier freuen sich derzeit auch die Spieler mit den anderen, die nicht so oft in der ersten Elf stehen. Das ist außergewöhnlich.

Wie bringt man einem Team Mannschaftsgeist bei?

Ziege: Indem wir an alle appelliert haben, dass der Wiederaufstieg nur machbar ist, wenn alle daran mitarbeiten. Auch an die Familien der Spieler, die ein Gefühl davon bekommen sollten, dass sie zum Verein dazugehören. Denn ein Spieler, dessen Frau zu Hause hockt und einsam ist, weil sie keinen Menschen kennt, ist schließlich nicht in der Lage, Leistung zu bringen.

War das vor Ihrer Zeit anders?

Ziege: Ich kann nur über meine Zeit als Spieler in Gladbach sprechen. Auch als Kapitän habe ich versucht, einen Teamgeist zu schüren. Meine Frau hat geholfen, einen Zusammenhalt unter den Partnerinnen zu entwickeln. Damals war es nicht gut, aber in Ordnung. In meiner Zeit als U17-Trainer gab es Maßnahmen, eine große Familie zu bilden, nicht im Entferntesten.

Jos Luhukay, Sie haben hier unter Jupp Heynckes angefangen, einer Symbolfigur der großen Gladbacher Tradition. Sie sind gleich hinter der Grenze aufgewachsen. Was bedeutet Ihnen die Borussia?

Luhukay: Borussia war für mich immer ein fantastischer Verein, schon als kleiner Junge bin ich oft auf dem Bökelberg gewesen. Als die Einladung zu einem Gespräch kam, konnte ich mir gar nicht vorstellen, was man von mir wollte. Viele haben nicht verstanden, dass ich noch mal als Assistent arbeite, aber bei diesem Verein war das etwas anderes. Zumal Jupp Heynckes eine absolute Respektsperson für mich war, ein erfolgreicher Trainer und feiner Mensch, unter dem ich noch Jahre hätte arbeiten können. Dass es dann schnell ganz anders kam, konnte ja keiner ahnen.

Foto: firo.

Zum Boom der Fohlenelf und »Voetbal total« waren Sie Teenager. Standen Sie eher auf Günter Netzer oder Johan Cruyff?

Luhukay: Offen gestanden, kann ich die Gladbacher Mannschaft von damals noch auswendig. In Amsterdam bin ich nie gewesen. Außerdem hatte ich als 15-Jähriger ein Angebot von der Gladbacher Jugend, aber ich habe als Profi in Venlo in der zweiten holländischen Liga angefangen. Vielleicht war es Vorsehung, dass ich irgendwann wieder bei Borussia gelandet bin.

Profitieren Sie bei Neuverpflichtungen von dem Ruf, der Borussia Mönchengladbach noch immer vorauseilt?

Ziege: Das ist sicher hilfreich, zumal das neue Stadion auch eine entsprechende Anziehungskraft auf Spieler ausübt.

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