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Bayern wieder in der Spur, Kohfeldt siegt bei Debüt

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BL: Bayern wieder in der Spur, Kohfeldt siegt bei Debüt
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Fünf Tore gegen den Pokalfrust: Drei Tage nach dem historischen 0:5-Debakel bei Borussia Mönchengladbach hat sich Bayern München in der Bundesliga rehabilitiert.

Das Starensemble des Rekordmeisters zeigte im Auswärtsspiel bei Union Berlin eine deutliche Leistungssteigerung und gewann verdient 5:2 (3:1).

Torjäger Robert Lewandowski mit einem Doppelpack (15./Handelfmeter und 23.), Leroy Sane (35.), Kingsley Coman (61.) und Thomas Müller (79.) erzielten die Treffer für den Tabellenführer, der sich jedoch in der Defensive phasenweise wieder sehr anfällig präsentierte.

Für die Unioner, die nach 21 Heimspielen in Folge ohne Niederlage erstmals wieder als Verlierer die mit 16.509 Zuschauern ausverkaufte Alte Försterei verließen, trafen Niko Gießelmann (43.) und der nur wenige Sekunden zuvor eingewechselte Julian Ryerson (65.).

Bayerns nächster Schritt zur Wiedergutmachung soll im Champions-League-Heimspiel am kommenden Dienstag (21.00 Uhr/Amazon) gegen Benfica Lissabon folgen. Dann will auch Trainer Julian Nagelsmann aus seiner Corona-Quarantäne zurückkehren und wieder an der Seitenlinie stehen.

„Wir haben den Anspruch, Champions zu sein, die wieder aufstehen. Ich bin auch sicher, dass wir wieder aufstehen und dass es eine Reaktion geben wird“, hatte Nagelsmann vor dem Spiel gesagt. Dafür veränderte er seine Startelf auf vier Positionen. Unter anderem lief der französische Weltmeister Corentin Tolisso für Nationalspieler Leon Goretzka auf, der kurzfristig wegen einer Fersenprellung ausfiel.

Die Münchner hatten anfangs auch häufig den Ball, aber bis zum 1:0 kaum Chancen. Auch bei der Führung half Union mit: Den Distanzschuss von Leroy Sane blockte Paul Jaeckel mit dem ausgefahrenen Ellenbogen, den fälligen Strafstoß verwandelte Lewandowski sicher. „Dann muss der Paul vielleicht Torwart werden“, scherzte der verletzte Union-Angreifer Max Kruse in der Halbzeit bei Sky: „Wenn man so hingeht, muss man sich nicht wundern, dass es Elfmeter gibt.“ Acht Minuten später zeigte Lewandowski, dass er auch als Freistoßschütze ein feines und treffsicheres Füßchen besitzt.

Die Unioner, die in der Vorsaison als einzige Bundesligamannschaft gegen die Bayern ungeschlagen geblieben waren, bemühten sich um den Anschlusstreffer, waren dadurch aber auch konteranfälliger. Das nutzte vor allem der schnelle Sane immer wieder aus. Der 25-Jährige scheiterte zunächst mit zwei Großchancen (31. und 34.), ehe ihm nach einer Flanke von Coman das 3:0 gelang.

Der Stimmung auf den Rängen tat das jedoch keinen Abbruch, und nach dem 1:3 durch Gießelmann, der mit seinem Linksschuss Nationaltorhüter Manuel Neuer nicht gut aussehen ließ, kochte die Alte Försterei. Das Abseitstor zum vermeintlichen 2:3 durch Sheraldo Becker zeigte Union immerhin: Hier geht vielleicht noch etwas!

Die Eisernen spielten nach dem Seitenwechsel auch sofort mutiger nach vorne und kamen zu guten Chancen. Neuer stand nun öfters im Mittelpunkt als sein Gegenüber Luthe. Doch ausgerechnet in die Unioner Drangphase erzielte Coman das vierte Bayern-Tor. Der Drei-Tore-Vorsprung währte aber nur vier Minute, Ryerson bestrafte die Defensivschwäche des Favoriten mit dem 2:4.

Freiburg bleibt ungeschlagen

Der SC Freiburg trumpft weiter im Stil einer Spitzenmannschaft auf. Die Breisgauer gewannen am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga 3:1 (2:0) gegen das Rumpfteam des Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth und sind damit nach wie vor die einzig ungeschlagene Elf der Eliteklasse.

Ein Eigentor von Simon Asta (20.) sowie die Treffer von Nicolas Höfler (39.) und Vincenzo Grifo per Foulelfmeter (79.) sorgten für den Erfolg der Freiburger, die mit zehn Partien ohne Niederlage in Folge ihren Vereinsrekord eingestellt haben. Daran änderte auch das Gegentor von Jamie Leweling (74.) nichts. Zudem ist der SC, der am kommenden Spieltag bei Meister Bayern München ran muss, seit neun Heimspielen ungeschlagen.

Ganz anders sieht es beim Aufsteiger aus Fürth aus. Die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl, dem fünf Profis wegen Corona-Infektionen fehlten, hat zum achten Mal in Folge verloren. Die Franken, die als einziges Team bei allen Auswärtsspielen als Verlierer vom Platz gegangen sind, haben lediglich einen Punkt auf dem Konto.

Vor 31.500 Zuschauern dominierten die Gastgeber die Anfangsphase. Die Freiburger, die aufgrund eines Zuschauer-Todesfalls beim zurückliegenden Heimspiel mit Trauerflor aufliefen, drängten die Fürther fast durchgehend in die Defensive.

Von den Franken kam in der Offensive so gut wie nichts. Die Fürther, bei denen neben den Corona-Ausfällen auch Marco Meyerhöfer, Justin Hoogma, Gideon Jung, Robin Kehr, Jessic Ngankam und Havard Nielsen fehlten, standen mit allen Mann in der Abwehr.

Den Rückstand, der sich mit zunehmender Spieldauer immer deutlicher ankündigte, konnte die SpVgg dennoch nicht verhindern. Der Abwehrversuch Astas per Kopf nach einer Flanke von Lucas Höler missglückte völlig, der Ball landete im eigenen Netz.

Nach der Führung erhöhten die Gastgeber, die ohne Nils Petersen, Roland Sallai und Jonathan Schmid auskommen mussten, noch einmal die Schlagzahl. Der SC wollte früh für klare Verhältnisse sorgen. Das gelang noch vor der Pause. Nach einer Ecke von Grifo traf Höfler unter gütiger Mithilfe des Fürther Torwarts Marius Funk per Kopf.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs verbuchten die Fürther durch Julian Green ihre erste Torchance (49.). Danach wurden die Kleeblätter etwas mutiger. Freiburg schaltete mehrere Gänge zurück, der Anschlusstreffer lag in der Luft - Leweling gelang er. Doch Grifo stellte kurz darauf vom Punkt den alten Abstand her.

Mainz zu abgezockt für Bielefeld

Grobe Abwehrfehler, keine Punkte, kein Befreiungsschlag: Arminia Bielefeld wartet in der Fußball-Bundesliga auch nach dem zehnten Anlauf weiter auf den ersten Saisonsieg. Die Mannschaft von Trainer Frank Kramer verpasste die Revanche für das Pokal-Aus vom Dienstag und verlor auch in der Liga gegen Mainz 05 verdient mit 1:2 (1:1). Die Bielefelder bleiben auf Abstiegsrang 17, während die Mainzer nach dem dritten Pflichtspielsieg in Serie vorerst auf Europa-League-Platz fünf springen.

Jae-sung Lee (25.) traf mit seinem ersten Bundesligator zur Führung für die Mainzer, Jacob Laursen glich noch vor der Pause für die Arminia aus (42.), die vor vier Tagen mit 2:3 nach Verlängerung bei den Mainzern verloren hatte. Jonathan Burkardt (69.) traf vor 19.477 Zuschauern zum Sieg für die Gäste.

„Es gilt, eine Jetzt-erst-recht-Mentalität zu zeigen“, hatte Kramer nach der Pokalpleite gesagt - und tauschte seine Elf im Vergleich zum Pokalspiel direkt auf fünf Positionen. Unter anderem Sturmtank Fabian Klos stand nach fast vier Wochen mal wieder in der Startelf. FSV-Coach Bo Svensson vertraute seiner siegreichen Elf vom Dienstag.

Und die Hausherren zeigten gleich, dass sie etwas gut zu machen hatten. Bryan Lasme setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, scheiterte mit seinem Abschluss aber an FSV-Keeper Robin Zentner (3.). Die Mainzer antworteten prompt, Karim Onisiwo setzte seinen Kopfball jedoch freistehend links vorbei (9.). Die Partie verflachte in der Folge etwas, beide Mannschaften taten sich mit geordnetem Aufbauspiel sehr schwer.

Mainz übernahm immer mehr die Spielkontrolle und belohnte sich: Onisiwo setzte sich auf rechts durch, scheiterte mit seinem Abschluss an Stefan Ortega-Moreno, doch Lee stand goldrichtig und staubte aus wenigen Metern zur verdienten Führung ab. Nur wenig später bot sich Onisiwo die große Möglichkeit mit einem Flachschuss aus acht Metern zu erhöhen, er verzog aber kläglich (35.).

Die DSC-Abwehr war von der Rolle, doch Mainz brachte den Ball einfach nicht im Tor unter und wurde bestraft: Nach einer Mainzer Doppelchance lief der Gegenangriff, an dessen Ende der Däne Laursen aus 15 Metern zum überraschenden Ausgleich traf.

Nach dem Seitenwechsel waren weiterhin die Gäste am Drücker und setzten sich immer wieder tief in der Bielefelder Hälfte fest. Abschlüsse von Jean Paul Boetius (49.) und David Nemeth (57.) führten aber noch nicht zum Erfolg, Burkardt machte es wenig später besser.

Wolfsburg schlägt Leverkusen bei Kohfeldt-Debüt

Florian Kohfeldt hat bei seinem Debüt die Niederlagenserie des VfL Wolfsburg gestoppt und einen Einstand nach Maß gefeiert. Der mit 39 Jahren jüngste Wolfsburger Bundesligatrainer der Klubgeschichte beendete durch den 2:0 (0:0)-Sieg bei Bayer Leverkusen den Negativtrend von vier Liga-Pleiten in Folge unter Ex-Coach Mark van Bommel.

Dadurch kletterten die Wölfe auf Platz sieben, Leverkusen verliert nach dem dritten Bundesligaspiel in Serie ohne Sieg als Vierter mit fünf Punkten Rückstand auf den SC Freiburg (22) den Anschluss an die Spitzengruppe und steckt nun mittendrin in einer sportlichen Krise.

Lukas Nmecha (48.) und Maximilian Arnold (51.) trafen für die Wolfsburger, die Kohfeldt am Dienstag, 48 Stunden nach der Entlassung des glücklosen Niederländers van Bommel, übernommen hatte. In der Nachspielzeit hielt VfL-Kapitän Koen Casteels einen Strafstoß von Lucas Alario, der Wolfsburger Maxence Lacroix sah vorher die Rote Karte.

„Wir haben die Analyse des Gegners schon abgeschlossen und stellen uns auf eine starke Leverkusener Mannschaft ein. Wir werden eine Menge Mut brauchen, den Schalter umzulegen. Aber wir sind bereit dazu, weil wir wissen, dass wir uns gegenseitig absichern können“, sagte Kohfeldt vor seinem Debüt, auf das er fünf Monate nach seinem Abgang bei Werder Bremen sichtlich brannte.

Den besagten Schalter legten beide Mannschaften zu Beginn nicht um. Wolfsburg störte das Aufbauspiel der Leverkusener früh. Gute Chancen waren vor 20.132 Zuschauern zunächst Mangelware. Die beste Möglichkeit in einer sehr ruhigen Anfangsphase hatte Ridle Baku, der an Bayer-Kapitän Lukas Hradecky scheiterte (7.). Auf der Gegenseite schoss Kerem Demirbay weit neben das Tor (17.), Amine Adli verzog knapp (21.).

Aus dem Nichts wurde es Mitte der ersten Halbzeit kurz hitzig. Nachdem Jungstar Florian Wirtz mit Renato Steffen zusammengeprallt war, entstand eine Rudelbildung, die Schiedsrichter Deniz Aytekin mit Fingerspitzengefühl und drei Gelben Karten souverän auflöste. Bis zum Halbzeitpfiff kühlten die Gemüter in einem bis dato äußerst ermüdenden Spiel, in dem Kohfeldt in gewohnter Manier durchgehend am Spielfeldrand dirigierte, ganz schnell wieder ab.

Das änderte sich nach der Pause schlagartig. Wolfsburg nutzte die Tiefschlafphase der Werkself eiskalt aus. Erst netzte Nmecha völlig freistehend artistisch ein. Dann landete der Ball nach einem riesigen Chaos im Bayer-Strafraum vor den Füßen von Arnold, der wuchtig einschoss. Von Bayer kam danach weiter deutlich zu wenig, um noch einmal für Spannung zu sorgen.

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