...an Bierbecher und Leuchtraketen Es war wieder ein „Tagesausflug“, zu dem sich über 4.000 Schalker in 80 Bussen aufmachten. Zwar liegt Brügge nicht „nebenan“, aber die Bustour nach Belgien war trotzdem nicht weiter als zu so manchem Bundesligaspiel. In Brügge angekommen, erwarteten die Fans bei heftigem Schneetreiben weitere unangenehme Überraschungen. Bis zu einer Stunde mussten sie in der Kälte stehen, bis die Tore sich öffneten. In den Blöcken selbst herrschte mangels Einlasskontrollen großes Gedränge. Weil überall Ordner fehlten und Heim- und Gästefans auf der Gegengeraden dicht zusammen standen, flogen Bierbecher und Leuchtraketen. Manche stürmten den Rasen, ohne dass die Ordner eingriffen. Insgesamt unschöne Szenen, für die der FC Schalke am Ende auch noch von der UEFA mit einer satten Strafe von 30.000 Schweizer Franken zur Kasse gebeten wurde.
... an Polizei und Schneeflocken Ab nach Brügge. Abfahrt bei ordentlichem Wetter. Unterhemd, Trikot, Lederjacke, nicht die dickste reicht. Die erste Aha-Situation im Bus-Konvoi: Schon weit vor Brügge bekommen wir eine Polizei-Eskorte auf Motorrädern. Dazu langsam die ersten Schneeflocken. Davon hatte aber keiner was gesagt. Wir kommen in Brügge an. Es ist richtig kalt. Das normale Programm wäre jetzt: Rein in die Kneipe, aufwärmen, ein bis 22 Pils, in die Kolonne. Das Problem ist nur: Fast alle Kneipen sind geschlossen. Die haben wohl Angst vor uns. Wir stehen draußen rum und frieren vor uns hin. Am Ende landen wir in einem Pizzaladen ohne Alkoholausschank.
Nach diesem erfolgreichen Nachmittag geht es endlich zum Stadion. Ich bin in einem der ersten Busse. Wir werden durch ein Polizeispalier gedrückt. Meine Jacke ist inzwischen schon klatschnass – und sagte ich schon, dass ich fror?! Trotzdem ging ich fröhlich auf einen der Polizisten zu und dagte freundlich: Bonjour, Monsieur! Der rotzt mir vor die Füße und sagt: Scheiß Nazi! Das war meine Begrüßung in Brügge.