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Neuzugang Tom Starke will die Bundesliga-Kohlen für Duisburg aus dem Feuer holen
„Meine Chancen sind gestiegen“

Neuzugang Tom Starke will die Bundesliga-Kohlen für Duisburg aus dem Feuer holen
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Vom „kleinen“ SC Paderborn zum Bundesliga-Aufsteiger MSV! Der Wechsel, den Tom Starke vollzogen hat, gleicht einem Quantensprung. „Man darf nicht vergessen, dass Paderborn vor ein paar Jahren noch im Amateur-Bereich gespielt hat. Der ganze Verein muss langsam wachsen, dort ist sicherlich richtig etwas möglich, wenn das neue Stadion fertiggestellt ist“, sagt der „Zebra“-Neuzugang.

Duisburg hat den Wandel bereits hinter sich, spielt in einer modernen Arena, steht bei den Fans hoch im Kurs und probiert nach dem ersten erfolglosen Herantasten an die „großen Fische“ jetzt den zweiten Anlauf.

Auf ihn und seine Torwart-Kollegen Marcel Herzog und Sven Beuckert kommt dabei eine wichtige Verantwortung zu: Einer von den Dreien tritt als Nummer eins in die Fußstapfen von Georg Koch. Chef-Coach Rudi Bommer hält sich weiter bedeckt, was diese Nachfolge angeht. Kein Wort kommt über seine Lippen. Er lässt das „Rotationsprinzip“ sprechen, um sich seine Entscheidung möglichst lange offen zu halten. RevierSport sprach mit Tom Starke.

Auf dem Weg zur neuen Nummer eins? MSV-Torhüter Tom Starke. (Foto: firo)

Tom Starke, wie war den Ihr erster Auftritt in der MSV-Arena?

Es hat mir sehr gut gefallen. Das Duisburger Stadion ist richtig toll. Dass der Verein in so einer schönen Heimatstätte seine Begegnungen austrägt, macht riesig Spaß. Da freut man sich automatisch auf jedes Spiel, auch wenn die Stimmung mit den knapp 12.000 Zuschauern gestern nicht ganz so gut war. Das wird sich aber sicherlich noch ändern, wenn die ganz Großen der Liga hier anreisen. Ich bin mir sicher, mit dem Wechsel zum MSV die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ihr Ex-Verein Paderborn und Duisburg sind zwei völlig unterschiedliche Welten, oder?

Ja, Duisburg ist schon eine andere Welt. Was die Mannschaft angeht, war der SCP vom Potenzial eher unteres Zweitliga-Niveau, aber die Geschlossenheit, das Füreinander durchs Feuer gehen, hat uns ausgezeichnet. Damit ließ sich eine Menge bewegen, wir haben am Ende den Klassenerhalt geschafft. Wo sehen Sie denn derzeit Ihre Position im Rennen um die begehrte „Nummer Eins“?

Das ist noch alles offen. Ich weiß auch nicht, wer als erster über die Ziellinie gehen wird. Da ist der Trainer sicherlich eher der Ansprechpartner. Ich glaube, dass ich meine Sache gegen den PSV Eindhoven aber sehr ordentlich gemacht habe. Da war kein Fehler dabei. Damit sind meine Chancen auf den Platz zwischen den Pfosten durch das Match gestern sicherlich gestiegen. Bevor der Wechsel Richtung Westender Straße perfekt war, wurden Sie mit den markigen Worten zitiert, dass Sie nur dann zum MSV kommen, wenn Sie die Nummer eins werden. Woher das Selbstvertrauen?

Da bin ich falsch wiedergegeben worden. Richtig war: Für mich ist es Quatsch, nach Duisburg zu kommen, wenn Georg Koch noch da ist. Ich bin keiner, der in den Medien große Sprüche klopft. Wer mich näher kennt, weiß das. Haben Sie einen Leitspruch, eine Art Lebensmotto?

Ja, mein ehemaliger Leverkusener Trainer Peter Herrmann hat immer gesagt: Der Weg ist das Ziel. Genauso halte ich es auch. Ich möchte beim MSV durch gute Vorstellungen überzeugen. Worauf freuen Sie sich in der neuen Serie am meisten? Es gibt nichts Schöneres, als vor vollem Haus gegen Bayern, Stuttgart oder Borussia Dortmund zu spielen. Aber bevor ich darüber spreche, möchte ich erst Mal Fuß fassen. Ich muss erst ankommen, Leistung bringen. Dann sehen wir weiter. Wie gestaltet sich das Zusammenspiel mit Keeper-Coach Manfred Gloger?

Es macht sehr viel Spaß mit ihm. Ich bin sehr positiv überrascht. Du merkst es, wenn jemand voll dabei ist, du spürst: Er will dir weiterhelfen. Dieses Gefühl vermittelt er mir.

Spüren Sie beim Training mit den anderen Keepern die gleiche Wellenlänge?

Über ein gutes Miteinander können wir in einem halben Jahr sprechen. Jetzt versucht jeder, sein Ding durchzubringen, was aber ganz normal ist. Wir sind Konkurrenten, Leidensgenossen. Es muss sich alles einpendeln.

Bei den „Zebras“ tummeln sich viele verschiedene Nationen. Wie läuft die Verständigung?

Auf dem Platz greift die Fußballer-Sprache mit kurzen, knappen Worten. Beim Essen im Trainingslager fanden mit den Akteuren, die noch kein Deutsch sprechen, nicht die großen Dialoge statt, aber man merkt, dass sie sich unheimlich Mühe geben. Ich finde die Jungs, die wir haben, absolut okay. Müssen Torleute automatisch Ballkünstler sein?

Du musst als Torwart kein Zehner sein, aber den Ball stoppen und abspielen können. Manchmal musst du vielleicht die rustikale Variante wählen und das Ding weghauen. Der Mittelweg ist die richtige Lösung. Und wichtig ist, dass deine Vorderleute dir vertrauen, dass sie ein sicheres Gefühl haben. Der Name Starke fand bei diversen Experten nicht unbedingt totale Akzeptanz, viele schätzen Ex-Keeper Koch besser ein.

Es gibt schon einige Zweifler, ich habe mit 26 Jahren auch noch nicht viele Spiele oben gemacht. Aber mit einem Vergleich Richtung Georg Koch tut man mir keinen Gefallen. Die Leute können ruhig zu mir kommen, ich werde ihnen Rede und Antwort stehen. Dann können sie sich ein eigenes Bild machen.

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