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Westermanns logische Wahl: Schalke statt Dortmund
Der fairste Verteidiger der Liga

Westermanns logische Wahl: Schalke statt Dortmund
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Nein, mit Christian Poulsen möchte er nicht verglichen werden. Doch nach dem hitzköpfigen Dänen, der seit dem Sommer 2006 beim FC Sevilla kickt, ist Heiko Westermann der zweite Spieler, den der FC Schalke seinem Reviernachbarn Borussia Dortmund unmittelbar vor der Nase wegschnappte. Lange hatte der BVB um den Innenverteidiger von Arminia Bielefeld gebuhlt, ehe sich dieser für S04 entschied. Für Westermann eine logische Wahl. "Ich habe mich Anfang dieses Jahres mit den Verantwortlichen beider Klubs unterhalten. Doch die Mentalität in Gelsenkirchen, wo die Leute für ihren Verein leben, ist genau mein Ding", betont der 23-Jährige. "Jeder, der in diesem Verein und in dieser Arena gespielt hat, kann nur behaupten, dass Schalke eine der besten Adressen in Europa ist."

Großes Lob, aber beileibe keine Anbiederei. Denn Westermann kommt zwar ruhig, höflich und bescheiden rüber, doch seine persönlichen sportlichen Ansprüche formuliert er richtig offensiv. Denn trotz der großen und namhaften Konkurrenz in der Abwehr spekuliert er auf einen Stammplatz bei den Königsblauen. "Natürlich kann ich von erfahrenen Spielern wie Marcelo Bordon und Mladen Krstajic etwas lernen, aber ich bin sicher nicht für die Bank gekommen", nickt Westermann, der Schalke 2,4 Millionen Euro Ablöse Wert war, da er in Bielefeld noch einen bis 2008 laufenden Vertrag hatte.

Ein Vorteil gegenüber Krstajic, der sich immer wieder zu kleinen Aussetzern hinreißen lässt: Westermann kam in der zurückliegenden Runde ohne eine einzige Gelbe Karte aus und war damit der fairste Verteidiger der Bundesliga. "Im Jahr davor habe ich auch Verwarnungen erhalten, aber eigentlich ist mein Spiel so. Wenn ich auf den Boden gehe und die Grätsche auspacke, dann habe ich auch den Ball", sagt der in Alzenau geborene Franke.

Seine Stärke ist nicht nur ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, schließlich ging es in den vergangenen Jahren sportlich immer nur nach oben. Schalke ist für ihn nach den Amateurvereinen SG Schimborn, 1. FC Hösbach und Bayern Alzenau sowie dem Zweitligisten Greuther Fürth (83 Zweitligaspiele, 2 Tore in drei Jahren) die zweite Station in der deutschen Eliteklasse. In Bielefeld bestritt der 1,90 Meter große Abwehrrecke 67 von 68 möglichen Bundesligaspielen für die Ostwestfalen (fünf Tore) und gilt als Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft. "Das ist noch weit weg, erst möchte ich mich bei Schalke durchsetzen", mag Westermann nicht den zweiten vor dem ersten Schritt tun.

Schalkes Neuzugänge (Foto: firo).

Eine Qualität ist auch die Vielseitigkeit in der Defensive, die ihn nicht auf eine Position fixiert. "Ich habe in der Viererkette schon alles gespielt, auch rechter und linker Verteidiger", fand sich Westermann zu seiner Überraschung ausgerechnet im letzten Spiel der vergangenen Saison in der Veltins-Arena auf der linken Außenbahn wieder.

Mit ähnlichen Attributen war vor ihm allerdings auch Mathias Abel nach Gelsenkirchen gekommen. Der Ex-Mainzer konnte sich auf Schalke aber nicht durchsetzen und steht abermals vor einem Ausleihgeschäft, diesmal wohl zur TSG Hoffenheim. "Das ist schade für ihn, aber ich bin positiv eingestellt und denke, dass ich mich über kurz oder lang hier durchsetzen werde", untermauert Westermann seinen Anspruch.

Bis 2011 läuft sein Vertrag und heimisch geworden ist er im Revier auch schon. Mit seiner Frau Irina sowie Hund Nero, einem Rhodesian Ridgeback, hat er ein Haus in Gladbeck bezogen. "Hier wohnen wir ruhig und dennoch zentral. Das passt prima", freut sich Westermann.

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