Essen stellt sich quer

Schalke und BVB nur gedanklich dabei

Der VfL Bochum, der MSV Duisburg und Rot-Weiß Oberhausen unterstützen die Initiative. Die Gegendemo findet am Sonntagvormittag mit wohl reichlich Teilnehmern statt.

Schalke 04 und Borussia Dortmund machen hingegen – zumindest aktiv – nicht mit.

Offizielle Mitteilung von Schalke 04: „Der FC Schalke 04 unterstützt das Bündnis 'Essener Sport für Fairness, Miteinander und Integration' ausdrücklich, möchte aber von einer aktiven Beteiligung an der Kundgebung absehen. Der S04 war der erste Fußballklub in Deutschland, der einen Anti-Rassismus-Paragrafen in seiner Vereinssatzung aufgenommen hat und ist seit Jahren mit einer Vielzahl an Aktivitäten im Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit engagiert.“

Offizielle Mitteilung des BVB: „Borussia Dortmund begrüßt das Statement des Essener Sports für Fairness, Miteinander und Integration inhaltlich in vollem Umfang. Wir haben den Initiatoren des Bündnisses ‚Essen stellt sich quer‘ aber schriftlich mitgeteilt, dass wir bei der Kundgebung am kommenden Sonntag nicht vor Ort sein können, da wir eine solche Aktion zu 100 Prozent aktiv begleiten wollen, das aber aufgrund unseres Trainingslagers mit allen Trainern, Spielern und Verantwortlichen in Spanien nicht möglich ist. Der BVB positioniert sich seit Jahren mit vielfältigen Initiativen im Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, hat dafür unter anderem den Julius-Hirsch-Preis in Silber erhalten und ist sogar einer der wenigen Fußballvereine in Europa, dessen Aktivitäten im Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vom KoFas-Institut von der Universität Hannover begleitet und bewertet werden.“

Unter dem Hashtag „#WirimRevier“ hat der MSV Duisburg derweil seine Solidarität mit dem Essener Bündnis getwittert. Die offizielle Stellungnahme der „Zebras“ drucken wir stellvertretend für die anderen beteiligten Revierklubs hier ab:

„Der MSV Duisburg wie auch die Vereine Rot-Weiß Oberhausen, Rot-Weiss Essen und VfL Bochum schließen sich dem Inhalt des Statements des Essener Sports für Fairness, Miteinander und Integration an.

Damit unterstützen wir Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet den Aufruf für Mitmenschlichkeit und gegen Ausgrenzung, der anlässlich der angemeldeten HoGeSa-Demonstration am 18. Januar 2015 in der Essener Innenstadt formuliert wurde. „Integration wird von uns gelebt. Respekt und Toleranz prägen unseren Umgang miteinander. Das sagen wir in unserem Leitbild. Und wir alle beim MSV legen höchsten Wert darauf, dass wir Zebras das auch so leben!“, verdeutlicht MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt. „Deshalb unterstützen wir gerne diese und jede Aktion, die sich für ein friedliches und gewinnbringendes Miteinander von Kulturen, Religionen und Menschen einsetzt!“

Zwar ist die ursprünglich für den 18. Januar angemeldete Demonstration des Bündnisses HoGeSa (Hooligans gegen Salafisten) mittlerweile abgesagt, doch Bürger, Vereine und Institutionen aus Essen sowie des gesamten Ruhrgebiets möchten den Termin trotzdem nutzen, um für die Werte der Menschlichkeit und für ein respektvolles Miteinander einzustehen.

HoGeSa hatte in der Vergangenheit durch zahlreiche fremdenfeindliche Äußerungen und Forderungen diskriminierende Vorurteile gegenüber Migranten und Andersgläubigen geschürt und sich so gegen das Miteinander aller Kulturen und Glaubensrichtungen gestellt.

Das Treffen zur Kundgebung ist am Sonntag um 11.30 Uhr im Bereich Markt / Porscheplatz in Essen, bevor sich der Demonstrationszug in Richtung Willi-Brandt-Platz in Bewegung setzt. Dort beginnt um 13.00 Uhr das Rahmenprogramm aus Wortbeiträgen und Livemusik.