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Schmähgesänge zensiert
Vorwürfe gegen Hoffenheim werden lauter

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BVB: Vorwürfe gegen die TSG werden lauter
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Während ihres Spiels in Sinsheim sind die BVB-Fans mit Störgeräuschen im Hochfrequenzbereich beschallt worden, um Schmähgesänge gegen Dietmar Hopp zu übertönen.

Immer lauter werden nun die Vorwürfe der Anhänger gegen die Verantwortlichen der TSG Hoffenheim. „Das war ein sehr lautes, schrilles Geräusch, über das wir im Vorfeld des Spiels durch 1899 Hoffenheim nicht informiert wurden“, erklärte Dortmunds Fanbetreuer Jens Volke gegenüber den Ruhr Nachrichten. Das habe den Nachdruck der Anfeindungen allerdings nur verstärkt. Beweismaterial im Internet

Im Internet sind mehrere Videos und Tonaufzeichnungen zu finden, die den Einsatz eines solchen Störgeräusches belegen und mittlerweile scheint auch die Quelle des akustischen Übels enttarnt: Fotos zeigen eine hölzerne, mit zwei Lautsprechern versehene Box, die unterhalb des Gästeblocks und verdeckt von einer Sponsorenfahne platziert wurde.


Fraglich ist nun, von wem die Beschallung initiiert wurde. Die TSG Hoffenheim distanziert sich mit aller Deutlichkeit von dieser Aktion: „Die Vorwürfe eines vorsätzlichen Handelns des Veranstalters sind haltlos. Die TSG 1899 Hoffenheim wird sich ihrerseits weitere rechtliche Schritte vorbehalten“, hieß es in einer ersten Stellungnahme des Vereins. Später erklärte TSG-Pressesprecher Markus Sieger angesichts des belastenden Bildmaterials gegenüber dem Videoportal borussen.tv: „Bislang kann man sich nicht erklären, wie das Gerät vor den abgesperrten Bereich des Gästeblocks gelangen konnte.“ Einziger Ansatz sei, dass sich Einzelpersonen Zugang zu Bereich unter dem Gästeblock verschafft hätten. In den nächsten Tagen wolle man sich mit dem Thema befassen.

Einige Fragen offen

Doch die vorhandenen Bilder zeigen, dass neben der Lautsprecherbox auch Ordner des Gastvereins stehen. Deswegen rücken zwei Fragen der Dortmunder Anhängerschaft mehr und mehr in den Vordergrund: Wie konnte ein solch auffälliges Objekt durch die Eingangskontrollen ins Stadion gelangen und warum griff der Sicherheitsdienst angesichts der fortwährenden Beschallung der Fans nicht ein? „Ohrenzeugen“ berichten zudem, dass die akustischen Signale schon vor 12.30 Uhr zu hören gewesen seien. Zu diesem Zeitpunkt hatte noch kein Zuschauer Zutritt zum Stadion.

„Wir möchten wiederholt betonen, dass die Art und Weise der zum wiederholten Male von den BVB-Fans vorgetragene Unmutsäußerungen für uns unangemessen und beleidigend sind. Dennoch ist aus unserer Sicht das Einspielen der Hörfrequenzen in keiner Weise akzeptabel“, schickt auch die Fan- und Förderabteilung des BVB ebenfalls Kritik in Richtung Hoffenheim. Weil die Dortmund-Fans im Mäzentum Dietmar Hopps eine Gefährdung der 50+1-Regel sehen, kam es in der Vergangenheit oft zu persönlichen Anfeindungen und Schmähgesängen.

Polizei nimmt Ermittlungen auf

Im BVB-Forum des Online-Fanzines „schwatzgelb.de“, wo die Vorwürfe am Samstag erstmals aufkamen, wird nun lautstark über das weitere Vorgehen diskutiert. Manche Mitgereiste berichten von Ohrenschmerzen aufgrund der unangenehmen Beschallung des Gästeblocks. Mindestens ein Fan soll bereits Strafanzeige wegen Körperverletzung erstattet haben. Die Heidelberger Polizei hat die Ermittlungen bereits aufgenommen, wie Polizeisprecher Harald Kurzer der Rhein-Neckar Zeitung mitteilte.

Bei Hoffenheims großzügigem Geldgeber Dietmar Hopp stößt das allerdings auf großes Unverständnis: „Wer mich 90 Minuten lang permanent beleidigt, sollte nicht so empfindlich reagieren. Wenn die BVB-Fans Anzeige erstatten, dann müsste ich 200 Anzeigen wegen Beleidigung erstatten.“ Das letzte Wort scheint in diesem Fall aufgrund der offenen Fragen allerdings noch nicht gesprochen.

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