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Strafanzeige gegen UEFA-Mitarbeiter

Bayern: Kollisionskurs mit der UEFA
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In der Affäre um zwei UEFA-Mitarbeiter verhärten sich die Fronten zwischen Bayern München und der UEFA. Die Münchner sind aufgebracht, der Verband weist die Vorwürfe.

Bayern München und die Europäische Fußball-Union (UEFA) steuern auf Kollisionskurs. Der deutsche Rekordmeister stellte Strafanzeige wegen Verleumdung gegen den UEFA-Disziplinarchef Peter Limacher und einen seiner Mitarbeiter, die UEFA selbst kündigte nun an, "alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen", um die Integrität des 47 Jahre alten Schweizers zu wahren. Selbst UEFA-Präsident Michel Platini gerät in der Affäre um den vermeintlichen Verdacht eines Wettbetrugs beim Halbfinal-Rückspiel des FC Bayern im UEFA-Cup bei Zenit St. Petersburg (0:4) unter Druck.

"Ich hatte Bauchschmerzen und war total schockiert"

"Wir haben eine total blütenweiße Weste. Der FC Bayern hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen", sagte Bayern-Klub Chef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 2:0-Triumph in der Champions League gegen den AS Rom.

Die Bayern-Führungsriege weist die Anschuldigungen zurück (Foto: firo).

Man sei "leider absolut überzeugt, dass ein Bericht des Magazins stern der Wahrheit entspreche. Demnach soll Limacher und dessen reichlich zwielichtiger Mitarbeiter Robin Boksic die Münchner mit Unwahrheiten und Verleumdungen diskreditiert haben. Es geht unter anderem um Behauptungen, dass die Russen-Mafia vom Unterwelt-Ring Tambowskaja angeblich 50 Millionen an den FC Bayern für die Manipulation des fraglichen UEFA-Cup-Spiels gezahlt haben soll.

"Ich muss sagen, als ich das gelesen habe, hatte ich Bauchschmerzen und war total schockiert", sagte Rummenigge über den stern-Artikel. Limacher und Boksic sollen gegenüber einem spanischen Staatsanwalt und den Magazin-Reportern unter anderem von Hausdurchsuchungen bei Bayern-Präsident Uli Hoeneß gesprochen haben, von einem zweistelligen Millionen-Betrag auf einem Bayern-Konto und von einer Million Dollar in Cash und Kokain in der Wohnung eines Münchner Spielers.

"Mitarbeiter der UEFA können nicht in ihrem Amt bleiben"

Rummenigge sieht durch die Verdächtigungen den Tatbestand des Rufmords erfüllt. "Das sind ungeheuerliche Behauptungen", sagte er. "Da ist der Punkt des Akzeptablen überschritten", ergänzte er und betonte: "Das können wir uns nicht gefallen lassen." Von der eingeschalteten Staatsanwaltschaft München I sowie von der UEFA erwarten der FC Bayern und sein Klubchef jetzt eine "lückenlose Aufklärung". Auch Michel Platini wurde explizit dazu aufgefordert, Stellung zu beziehen. Rummenigge: "Diese beiden Mitarbeiter der UEFA können nicht in ihrem Amt bleiben."

Die UEFA aber reagierte erst mal pikiert. Der Verband legte am Mittwochabend in einer Stellungnahme Wert auf die Feststellung, der FC Bayern sei "niemals wegen irgendeines Fehlverhaltens" angeklagt worden. "Ich bin von der Reaktion des FC Bayern extrem überrascht", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino. "Es ist traurig und es scheint, als würden sie überreagieren." Peter Limacher stehe an der Spitze eines sehr schwierigen Kampfes, ergänzte er, "und er hat unser volles Vertrauen." Limacher selbst bestritt, die fraglichen Äußerungen überhaupt getätigt zu haben.

Limacher, der an der Universität von St. Gallen fünf Jahre lang Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften studiert hat, leitet seit 2005 die Disziplinarabteilung der UEFA. Er galt bislang als ein Saubermann. Sein Mitarbeiter Boksic hat dagegen laut stern nicht den besten Ruf. Der 32 Jahre alte Kroate soll ein notorischer Hochstapler sein, sich als Agent des Bundesnachrichtendienstes (BND) ausgeben und zum Kreis der Berliner Brüder S. gehören - berüchtigt seit dem Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer.

Im Fall Boksic lehnt sich die UEFA denn auch nicht ganz so weit aus dem Fenster. "Hinsichtlich der früheren Beteiligung von Robin Boksic bei gewissen Untersuchungen in Sachen Spielmanipulationen wird die UEFA angesichts der jüngsten öffentlichen Unterstellungen alle notwendigen Schritte unternehmen, um diese Angelegenheit zu klären", teilte der Verband mit. Das klingt nicht so, als sei der Verband vorbehaltlos vom Wirken eines Mannes überzeugt, der sich dank Limacher als "UEFA-Investigator" ausgeben durfte.

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