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Hochstapler belastet FCB
Russenmafia, Manipulationen und Koks

FCB: Wilde Manipulationsgerüchte um Bayern
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Der FC Bayern München ist durch einen zwielichtigen Mitarbeiter der UEFA offensichtlich zu unrecht in den Verdacht geraten, ein UEFA-Cup-Spiel verkauft zu haben.

Nach Recherchen des Magazins stern ist der UEFA-Chefermittler Peter Limacher bei seinen Untersuchungen einem Hochstapler aufgesessen. Es geht vor allem um den Vorwurf, der FC Bayern habe im Mai 2008 das Halbfinal-Rückspiel im UEFA-Cup bei Zenit St. Petersburg an die Russen-Mafia verkauft.

Bei dem Hochstapler handelt es sich um einen Münchener Kroaten namens Robin B.. Er gehört zum Umfeld der Brüder S., die in Deutschland bekannt wurden als Drahtzieher im Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer. Robin B. wird von dem Uefa-Chefermittler Limacher als "Uefa-Investigator" beschäftigt. Er gibt sich darüber hinaus als Agent des Bundesnachrichtendienstes (BND) aus.

Wie der stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, schickte Limacher seinen nach eigenen Aussagen "besten Mann" auch zur Fußball-WM nach Südafrika. Dem Weltverband FIFA erzählte B. dort, mehrere Nationalteams seien bestochen. Belege lieferte er nicht, er verwickelte sich zudem in zahlreiche Widersprüche. Die FIFA-Sicherheitsleute identifizierten Limachers Gesandten binnen weniger Tage als Hochstapler.

Anlass für Vorermittlungen im Fall des FC Bayern boten 2008 mehrere Zitate aus Abhörprotokollen der spanischen Justizbehörden von russischen Mafioso, die sich brüsteten, den Münchener Klub mit "50 Millionen" bestochen zu haben. Die Sache verlief aus Mangel an Beweisen allerdings im Sande.

Gegenüber dem spanischen Staatsanwalt Jose Grinda und mehreren stern-Journalisten behaupteten Limacher und B. nun, es gebe gerichtsfeste Belege für die Käuflichkeit des FC Bayern. Sie gaben an, der UEFA lägen Kontoauszüge mit Summen in achtstelliger Höhe auf ein Konto des FC Bayern vor. Es habe bereits Hausdurchsuchungen bei Präsident Uli Hoeneß, Finanzvorstand Karl Hopfner und bei einem Bayern-Spieler gegeben. In dessen Wohnung habe man neben einer Million US-Dollar auch Kokain gefunden.

Gegenüber dem stern wie auch der spanischen Staatsanwaltschaft blieb das Ermittler-Duo allerdings über Monate Belege schuldig. Nach Recherchen des Magazins ist Limachers einzige Quelle Robin B. - ein 32 Jahre alter Kleinkrimineller aus dem Wettmilieu, gegen den in Deutschland und Kroatien mehrere Anzeigen wegen Betrugs anhängig sind.

Uefa-Disziplinarchef Peter Limacher war es auch, der im Mai 2010 dafür sorgte, dass Franck Ribery wegen seiner Roten Karte das Champions-League-Finale verpasste.

Der FC Bayern zeigte sich von den Anschuldigungen der UEFA erschüttert. Diese seien "völlig aus der Luft gegriffen". Auf Basis der stern-Veröffentlichung kündigte die Vereins-Führung an, gegen Limacher und B. juristisch vorzugehen.

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