Bei der Entscheidung, den Stammverein Stade Rennes im Sommer zu verlassen, spielten Gespräche zwischen den Brüdern eine große Rolle. „Ja, er hat mich um Rat gebeten, wir stehen uns sehr nahe“, erzählte Anthony der Sportzeitung „France Football“. Er habe dem jungen BVB-Stürmer gesagt: „Wenn du in einem großen Verein wie Dortmund vierter Angreifer sein kannst, musst du diese Gelegenheit ergreifen.“
Dabei wäre Damien beinahe gar nicht im Ruhrgebiet gelandet, sondern im sonnigen Spanien. „Mit Valencia war es auch weit fortgeschritten. Sie haben nur mit der Unterschrift gewartet bis David Villa verkauft würde. Aber da der nicht gegangen ist…“
Ein Verbleib in der Bretagne sei dagegen früh von der Liste gestrichen worden: „In Rennes hat man ihm keine Chance gegeben, obwohl es sein Stammverein ist, mit dem er die Gambardella (französische Jugendmeisterschaft, Anm. d. Red.) gewonnen hat. Das bedauert er, aber er hatte sechs, sieben Spieler vor sich.“
Gut für Dortmund. Denn obwohl der 19-jährige Le Tallec noch mindestens bis Februar mit einer Schulterverletzung ausfällt, hat er sein Können zuletzt angedeutet. Zwei Einsätze erhielt er bereits in der ersten Mannschaft, in der dritten Liga erzielte er für die zweite in sieben Spielen zwei Treffer.
Der 25-Jährige Anthony hat selbst eine bewegte Karriere hinter sich: Mit gerade einmal 18 Jahren verließ auch er früh die Heimat und schloss sich dem FC Liverpool an. 2,5 Millionen Euro ließen sich die „Reds“ das Talent kosten. In der Folge wurde der Offensiv-Allrounder aber immer wieder verliehen. Nur 21 Einsätze für den Klub von der Anfield Road stehen in seiner Vita, dafür aber vier Leihstationen. Sein letzter Verein, Le Mans UC, entschloss sich dann, ihn fest zu verpflichten.
Reichlich Erfahrung innerhalb der Familie also. Eine Achterbahnfahrt, wie Anthony sie durchgemacht hat, soll Damien damit erspart bleiben: „Das einzige, was ich bedaure ist, dass ich mit der Ankunft von Rafael Benitez sofort darum gebeten habe, verliehen zu werden. Ich hätte erst abwarten sollen, um ihm zu zeigen, was ich drauf habe.“
Diese Geduld wünscht er nun seinem kleinen Bruder in Dortmund.