24 Sekunden waren gespielt, als Marcel Platzek den Ball quer auf Florian Bichler legte. Dieser ging in den Strafraum, legte sich den Ball auf den linken Fuß und vollendete früh zum 1:0 für Essen. Am Ende schossen die Bergeborbecker den WSV mit 5:1 aus dem Stadion. In Wuppertal gab es daraufhin viel Gesprächsbedarf. Von daher ist es nur logisch, dass die Bergischen am kommenden Sonntag auf Revanche sinnen.
Beim WSV hat sich seit dem Hinspiel viel verändert
Allerdings hat sich seit dem letzten Aufeinandertreffen in Wuppertal einiges geändert. Allen voran der Trainer. Christian Britscho musste nach sechs Spielen gehen, für ihn kam Adrian Alipour vom ASC 09 Dortmund. Seitdem hat der WSV nur noch zwei Partien verloren. „Sie sind auf jeden Fall etwas kompakter. Das sieht man auch bei den Gegentoren“, weiß Essens Trainer Karsten Neitzel. „Beim Auftakt gibt es jedoch immer noch Parallelen. Bis auf ein, zwei Ausnahmen sind immer noch die Spieler auf dem Platz wie beim Vorgänger.“ Dazu gehört auch das halbe Dutzend an Ex-Essenern. „Wuppertal hat eine gute Mannschaft, die an einem guten Tag jedem Gegner das Leben schwer machen kann. Genau so haben wir das aber auch gezeigt.“
Personell entspannt sich die Lage bei den Essenern wieder im Vergleich zum Pokalspiel bei Union Nettetal. Kai Pröger ist nach überstandener Magen-Darm-Krankheit wieder im Training, selbiges gilt für Kevin Grund, der die letzten Tage ausgesetzt hatte. Zudem ist auch Tolga Cokkosan nach zehn Wochen Auszeit wieder mit dabei. „Wichtig wird sein, dass wir mutig sind und Bälle fordern“, zeigt Neitzel die Marschrichtung der Essener an. „Schön wäre, wenn wir wieder so effizient wären wie in den letzten beiden spielen.“
Motivieren muss Neitzel seine Spieler vor dem Derby jedenfalls nicht. Das galt auch schon beim letzten Aufeinandertreffen: „Da musste ich schon den ein oder anderen ruhiger halten. Ich will nicht, wie bei meinem ersten Spiel, dass wir uns unnötige Gelbe Karten abholen. Die Jungs dürfen da nicht zur Übermotivation neigen. Aber mir ist es lieber so als andersherum.“
Zumal der Sieger der Partie wieder eng oben heranrücken dürfte. Für den WSV dürfte jedoch eine Wiedergutmachung für die Hinspiel-Schmach im Vordergrund stehen. Neitzel: „Die sind bei uns auch schon sehr forsch aufgetreten. Man kann vorher immer von solchen Sachen wie Revanche sprechen. Am Ende werden wir Sonntag aufstehen, vernünftig frühstücken und einfach Lust haben.“
Autor: Stefan Loyda