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Da sich die finanziellen Mittel der Kleeblätter in Grenzen halten - beispielsweise im Vergleich zu Nachbar Rot-Weiss Essen - ist die Arbeit von Trainer Mike Terranova und Sportchef Patrick Bauder umso höher zu bewerten.
Doch zum 1. Juli 2020 haben Terranova und Bauder ein Problem: Stand jetzt stehen ab dem 1. Juli nur sieben Spieler unter Vertrag. Gleich 19 Arbeitspapiere laufen am Saisonende aus. Einige dieser Spieler stehen bei höherklassigen Klubs unter Beobachtung und auf den Wunschzetteln.
Schon in der jüngeren Vergangenheit verließen Akteure wie Robin Udegbe (KFC Uerdingen), Gideon Jung (Hamburger SV), Oliver Steurer (1. FC Heidenheim/aktuell an Preußen Münster ausgeliehen) oder Yassin Ben Balla (MSV Duisburg) RWO in Richtung 3. oder gar 2. Liga. Nach der Saison dürften die nächsten Spieler folgen - außer: RWO packt noch selbst den Aufstieg in die 3. Liga.
RevierSport nimmt die auslaufenden RWO-Kontrakte unter die Lupe und wagt eine Prognose.
Patrick Bade: Er ist in dieser Saison noch kein einziges Mal zum Einsatz gekommen - weder in der Liga noch im Pokal. Bade, 23 Jahre jung und bei Bayer Leverkusen sowie Borussia Mönchengladbach ausgebildet, muss endlich auf Spielzeiten kommen. In Oberhausen wird das nicht der Fall sein. Daniel Davari ist gesetzt und hat noch Vertrag bis Sommer 2021. RS-Prognose: Bade geht.
Jannik Löhden: Der 2,01-Meter-Riese ist nicht nur der RWO-Abwehrchef, sondern gehört zweifelsohne zu den besten Verteidigern der Liga. Hinten ist an ihm kein Vorbeikommen und vorne ist er bei Standards eine Waffe. Drei Tore erzielte Löhden in dieser Saison, in der vergangenen waren es am Ende vier Treffer. Eigentlich würde er jeder Drittliga-Mannschaft gut zu Gesicht stehen. Löhden wird im Sommer 31 Jahre alt und fühlt sich in Oberhausen pudelwohl. Er ist Mike Terranovas verlängerter Arm auf dem Rasen. "Terra" wird um seinen Riesen kämpfen. RS-Prognose: Löhden bleibt.
Nico Klaß: Er blüht unter Trainer Mike Terranova auf. Wer hätte bei der Verpflichtung im Sommer 2018 gedacht, dass Nico Klaß zwei Jahre später sogar auf dem Sprung in die 2. Bundesliga sein wird? Wahrscheinlich nur sehr wenige. In seiner ersten RWO-Serie kam er auf 13 Einsätze. Nun ist der Ex-Hiesfelder nicht mehr aus der Stammformation wegzudenken und absoluter Leistungsträger im Team von Terranova. Auf 21 Liga-Einsätze kommt Klaß in der laufenden Spielzeit. Nach RevierSport-Informationen haben Klaß mehrere Zweit- und Drittligisten auf der Liste. Der Innenverteidiger, der beim MSV Duisburg ausgebildet wurde und im April 23 Jahre alt wird, wird im Sommer wohl den nächsten Schritt machen. RS-Prognose: Klaß geht.
Felix Herzenbruch: Offiziell, so wurde es im vergangenen Sommer zumindest von den Vereinen verkauft, ist "Herze" von Rot-Weiss Essen an RWO ausgeliehen. Doch ob Herzenbruch, ab dem 1. Juli 2020 wirklich wieder in Essen spielen wird, ist offen. Ursprünglich hatte er an der Hafenstraße einen Vertrag bis zum Sommer 2022 unterschrieben. Davon ist auch erst einmal auszugehen - auch wenn er sich in Oberhausen sehr gut aufgehoben fühlt. RS-Prognose: Herzenbruch geht.
Tim Hermes: Er ist ein gefühlter Winter-Zugang für Trainer Mike Terranova. Acht Monate war er raus, sogar das vorzeitige Karriereende stand im Raum. Hermes kommt einem Stammplatz immer näher und ist auf dem aufsteigenden Ast. Seit 2015 spielt er für RWO. Sein Platz ist in Oberhausen. RS-Prognose: Hermes bleibt.
Philipp Eggersglüß: Der 24-jährige Rechtsverteidiger kam im Sommer 2018 von Werder Bremens U23 nach Oberhausen und entwickelte sich prächtig. 41 Pflichtspiele absolvierte er seitdem für RWO. Eggersglüß ist ein heißer Kandidat bei einigen Drittligisten. RS-Prognose: Eggersglüß geht.
Jeffrey Obst: Er war im Winter der einzige Zuwachs. Der 26-Jährige, der nur kleines Geld in Oberhausen verdient, soll sich aufdrängen und zu einer echten Alternative werden - auch für den Fall, dass Eggergslüß RWO im Sommer verlassen sollte. Dann dürfte die Obst-Zeit kommen. RS-Prognose: Obst bleibt.
Dominik Reinert: Seit 2014 steht er bei RWO unter Vertrag. Doch so langsam dürfte seine Oberhausener Zeit zu Ende gehen. In dieser Serie kam er nicht über sechs Kurzeinsätze in der Regionalliga hinaus. Mit dieser Bilanz dürfte der 28-Jährige auch nicht zufrieden sein. RS-Prognose: Reinert geht.
Julijan Popovic: Auch für den im Sommer von der SG Wattenscheid 09 gekommenen Popovic verläuft die Spielzeit mir nur vier Einsätzen sehr enttäuschend. Viele Optionen wird der 24-Jährige zur kommenden Saison nicht besitzen. Wohl auch nicht in Oberhausen. RS-Prognose: Popovic geht.
Alexander Scheelen: Den größten Erfolg in seiner Karriere, gar bisherigen Leben, durfte Scheelen bereits feiern. Er siegte gegen eine heimtückische Krankheit. Für diesen großen Kampf und seine unfassbare Willensstärke hat er den allergrößten Respekt verdient! Sportlich gesehen langt es für Scheelen nicht mehr für den Regionalliga-Fußball. In dieser Saison spielt er keine Rolle und wird dies auch nicht in Zukunft tun. Der bald 33-Jährige, der mit seiner Frau ein Kind erwartet, wird sich wohl im von seinem Vater geführten Familienbetrieb ein neues Standbein aufbauen. RS-Prognose: Scheelen geht.
Christian März: Der 25-Jährige ist einer der interessantesten Spieler im Kader von Coach Terranova. Einst wechselte er von der TSG Sprockhövel zum SV Rödinghausen. Während er bei der TSG absoluter Leistungsträger war, konnte er sich beim SVR nicht durchsetzen. Der Wechsel zu RWO entpuppte sich als Volltreffer. Hier überzeugt März seit zwei Jahren - seine Bilanz: 57 Spiele, sechs Tore, sechs Vorlagen. Er ist einer der besten zentralen Mittelfeldspieler der Regionalliga West. Kein Wunder, dass das schon einige Drittligisten und Top-Regionalliga-Klubs angeklopft haben. RS-Prognose: März geht.
Maik Odenthal: Der Linksfuß kam im Sommer 2016 vom VfL Osnabrück an die Lindnerstraße und liefert Jahr für Jahr ab. In 110 Einsätze für RWO kommt Odenthal auf 14 Tore und zehn Vorlagen. Auch an ihm ist die Regionalliga-Konkurrenz dran. Schon vor zwei Jahren wollte ihn der TSV Steinbach nach Haiger lockern, doch Odenthal blieb. Mit nun 27 Jahren und über 100 Regionalligaspielen dürfte auch er jedoch mit höherklassigen Angeboten liebäugeln. Eine lose Anfrage soll es nach RevierSport-Informationen bereits geben. RS-Prognose: Odenthal geht.
Francis Ubabuike: Nach wenigen Spielen verlor er in dieser Saison seinen Stammplatz und kommt seitdem, falls er zum Einsatz kommt, von der Bank. In der laufenden Serie spielte er 15 Mal und erzielte drei Tore. Ein ordentlicher Linksaußen, den man in der Regionalliga immer gebrauchen kann. RS-Prognose: Ubabuike bleibt.
Shaibou Oubeyapwa: 47 Spiele, sieben Tore, neun Vorlagen. So lautet die Bilanz des im Sommer 2018 gekommenen Oubeyapwa. Wenn der 26-Jährige gut drauf ist und sein Leistungsvermögen abruft, dann ist er nicht aufzuhalten. Dann gehört er zweifelsohne zu den besten Flügelflitzern der Liga. Aber nur dann. Denn oft hat er auch große Hänger in seinen Vorstellungen - wie zum Beispiel im letzten Derby bei Rot-Weiss Essen. Oubeyapwa hatte gegen Essens Routinier Kevin Grund kein Land gesehen und wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Dabei sollte er in diesem Spiel den Unterschied ausmachen. Auch beim 1:1 gegen Lotte blieb er blass. In Topform ist er schnell, trickreich und torgefährlich. Aber auch mit seinen bald 27 Jahren noch nicht am Ende seines Potentials angelangt. Ein toller Spieler, der aber auch seine Wohlfühl-Oase, Umgebung und das Vertrauen des Trainer spüren muss. Hier ist "Junior" bei Terranova und in Oberhausen bestens aufgehoben. Bleibt abzuwarten, ob er und sein Berater das genauso sehen. RS-Prognose: Oubeyapwa geht.
Vincent-Louis Stenzel: Von ihm hatten sich die Oberhausener wohl ein bisschen mehr versprochen. 12 Spiele, zwei Tore, zwei Vorlagen. Der 24-jährige Zugang vom Bonner SC kann mehr. Er wird sicherlich eine weitere Chance in Oberhausen erhalten. RS-Prognose: Stenzel bleibt.
Philipp Gödde: Elf Spiele, drei Tore. Gödde kann auch mehr. Aber der 25-jährige Stürmer wurde in der jüngeren Vergangenheit immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Ihm würde eine Saison ohne Rückschläge und viel Spielpraxis weiterbringen. Vielleicht auch ein Liga tiefer, bei einem Top-Oberligisten oder Regionalliga-Aufsteiger. RS-Prognose: Gödde geht.
Cihan Özkara: Der beste Oberhausener in dieser Saison. In 19 Begegnungen knipste der 28-Jährige neun Mal. Er bestritt schon 34 Spiele in der Süper Liga, kam für Preußen Münster und Rot Weiss Ahlen 44 Mal in der 3. Liga zum Einsatz und absolvierte auch 16 Zweitliga-Partien für Ahlen. Es ist kein Geheimnis, dass Özkara wieder höher spielen möchte. In der aktuellen Form kommt er seinem Ziel näher. Doch nach RevierSport-Informationen fehlen ihm nur noch drei Einsätze bis eine Option greift, die ihn weiter an RWO bindet. Oberhausen wird dann seinen besten Angreifer nicht ziehen lassen. RS-Prognose: Özkara bleibt.
Raphael Steinmetz: Der Oberhausener Junge spielt eine gute Runde. Fünf Tore und sechs Vorlagen stehen auf seinem Konto. Einmal verließ er RWO für ein halbes Jahr Richtung Wuppertaler SV. Ein totale Fehlentscheidung. Steinmetz scheint nur bei RWO zu funktionieren - seiner Heimatstadt, seinem Heimatklub. RS-Prognose: Steinmetz bleibt.
Tarik Kurt: 74 Spiele, 34 Tore: Eine tolle Bilanz. Aber es zählt nur die Gegenwart und die heißt: 155 Einsatz-Minuten in der laufenden Saison. Kurt, der erst 22 Jahre alt ist, kann damit überhaupt nicht zufrieden sein. Schon im Winter gab es eine Anfrage für den ehemaligen BVB-Jugendspieler. Doch dieser lehnte ab, wollte sich bei RWO durchsetzen und zu seiner Topform zurückfinden. Auf diese wartet er immer noch. Im Sommer wird es für ihn wohl eine Luftveränderung geben. RS-Prognose: Kurt geht.
So sieht der RWO-Kader für die Saison 2020/2021 aktuell aus:
Tor Daniel Davari (Vertrag bis 2021) Justin Heekeren (2021)
Abwehr Jerome Propheter (2021) Tim Stappmann (2021)
Mittelfeld Bastian Müller (2021) Kofi Twumasi (2021)
Angriff Giuseppe Pisano (2021)
