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Rot-Weiss Essen
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13:30 |
FC Ingolstadt 04
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„Ich bin selten nach einem gewonnenen Spiel mit so einem schlechten Gefühl nachhause gegangen“, berichtete der 50-Jährige über seine Gefühlslage nach dem Sieg über die bis dahin stärkste Auswärtsmannschaft der Liga. Zu sehr hatten ihn die ein oder andere Auseinandersetzung oder Äußerungen von Zuschauern getroffen. Beim Gang in die Kabine zur Halbzeit - zu diesem Zeitpunkt stand es noch 0:0 - wurden Spieler und Trainer von der Pressetribüne aus deutlich sichtbar von einem Fan auf der Haupttribüne aufs Übelste beschimpft.
Später wurden unter anderem Benjamin Baier, Nico Lucas oder Timo Brauer als einzelne Spieler herausgepickt, die sich mit wüsten Beleidigungen auseinandersetzen mussten. Neitzel: „Ich habe für den Satz kein Verständnis, dass man das abkönnen muss, wenn man bei RWE spielt. Das stimmt nicht. Man kann sich kritisieren lassen, aber es dürfen keine Beleidigungen unter der Gürtellinie kommen.“
RWE-Trainer Neitzel: "Draußen wird man dafür belangt. Wir sind kein Freiwild“
Diese Unmutsäußerungen des Trainers sind dabei ganz klar nicht in Richtung der gesamten Fanszene von Rot-Weiss Essen gerichtet. Neitzel hatte sich auch oft genug beeindruckt über den Support oder die Unterstützung nach Niederlagen gezeigt. Es gibt jedoch immer wieder einzelne Personen oder Grüppchen, die ihren Frust bei einzelnen Spielern abladen. Ihn beschleiche das Gefühl, dass die Häufigkeit und die Anzahl derer, die ihre Emotionen so zum Ausdruck bringen, sukzessive zunimmt: „ Kritik wie nach dem Düsseldorf-Spiel ist in Ordnung. Pfiffe, Pfui-Rufe, das ist alles okay. Kritik muss auch nicht sanft oder seicht sein. Aber niemand hat das Recht, einzelne Spieler so zu beschimpfen, wie es zuletzt getan wurde. Draußen wird man dafür belangt. Wir sind kein Freiwild.“
Zumal solche Aktionen eher den Gegner, als die eigene Mannschaft stärken würden. Diese Rückmeldungen habe er nun von mehreren Trainern und Spielern aus der Liga erhalten. „Jeder von den Jungs gibt sein Bestes. Mal ist es besser, es sollte öfters besser sein und wir sollten öfter solche Ergebnisse erzielen wie am vergangenen Wochenende.“ Zu oft sei dies in der laufenden Saison nach dem starken Saisonstart nicht gelungen. „Wir wissen selbst, dass wir sechs, sieben Punkte zu wenig haben und gerade zuhause liegengelassen haben. Das ist niemand schuld außer uns. Dafür kann man uns auch kritisieren.“
Mit dem Erreichen des Halbfinals im RevierSport-Niederrheinpokal könnten die Essener zumindest vorerst ein paar dieser Kritiker wohl wieder verstummen lassen. Neitzel: „Mich hat keiner der Spieler beauftragt, dieses Thema mal anzusprechen. Mich beschäftigt es allerdings, weil wir auch wieder zusammen ein paar Spiele gewinnen wollen, bei denen man sich danach ehrlichen Herzens freuen kann.“
Autor: Stefan Loyda
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