Philipp Gödde bekam im Inneren des Niederrheinstadions das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Er hatte gleich doppelten Grund zur Freude. Nach Spielende feierte er geschlossen mit seiner Mannschaft den Sieg im Duell der Traditionsvereine. Zuvor verlängerte der 24-Jährige seinen laufenden Vertrag bei RWO. Als diese Nachricht beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung bekannt gemacht wurde, brandete Jubel auf.
Für Gödde gab es nach Spielende nur eine Sache, die noch schöner wäre, als die Verlängerung mit einem knappen Sieg zu feiern: „Ein Tor wäre ganz cool gewesen – aber in der jetzigen Situation ist es mir scheißegal, wer hier die Tore macht“, scherzte er. Der Stürmer kam 2017 von Liga-Konkurrent Alemannia Aachen zu den Oberhausenern. In der laufenden Saison erzielte er in 16 Einsätzen sechs Treffer. Damit hat er maßgeblichen Anteil an der rot-weißen Erfolgswelle. In diesem Jahr sind die Kleeblätter noch ungeschlagen. Aktuell passt beim Zweiten der Regionalliga West vieles zusammen.
Gödde schwört auf den Oberhausener Teamgeist
Nach Abpfiff dachte Gödde aber weniger an sich, sondern an seinen Teamkollegen Alexander Scheelen. „Das er das Ding reinmacht, ist für mich einfach unfassbar schön.“ Diese Aussage zeigt eine weitere Eigenschaft, die die Mannschaft von Rot-Weiß Oberhausen in dieser Spielzeit ausmacht: Sie ist eine Einheit. „Ich fühle mich hier super wohl. Die Mannschaft hat einen überragenden Charakter. Wir sind ein sehr eingeschworener Haufen“, befand Gödde. Eben das war für ihn ausschlaggebend, seine Unterschrift unter das neue Arbeitspapier zu setzen. „Ich spüre hier das Vertrauen der Fans, der Verantwortlichen und auch des Trainers. Das Gesamtpakt passt. Es war logisch, dass ich verlängere – auch mit dem Ausblick, im kommenden Jahr nochmal im Aufstiegsrennen anzugreifen, sollte es in dieser Saison nicht funktionieren.“
Trotz des Patzers der Kölner Viktoria möchte Gödde noch nicht vom Aufstieg träumen. Im Hinblick auf die kommenden Aufgaben bleibt er realistisch: „Die Viktoria hat immer noch drei Punkte mehr und dazu ein besseres Torverhältnis. Dennoch hoffen wir, dass sie jetzt Nervenflattern bekommen. Dann müssen wir wieder da sein.“ Aber er warnt auch seine Mannschaft, dass sie den Hunger und die Gier nicht verlieren darf. „Wir sind zwar in diesem Jahr noch ungeschlagen, aber wir dürfen nicht glauben, dass alles von selbst kommt.“ Die schwache Leistung in der ersten Halbzeit gegen den Wuppertaler SV hat gezeigt, dass RWO für jeden Sieg weiter hart arbeiten muss. „Solche Phasen brauchen wir vielleicht ab und zu, um wachgerüttelt zu werden. Wenn wir aufmerksam bleiben, ist der Aufstieg weiter möglich“, zeigte er sich kämpferisch.
Autor: Julian Preuß