Nabil Bentaleb ist mit drei Treffern in der Bundesliga noch immer Schalkes zweitbester Torschütze der Saison. Ab sofort wird er wegen einer disziplinarischen Verfehlung aber vorerst nur noch bei der U23 zum Einsatz kommen (RevierSport berichtete).
Einen Stammplatz hat der exzentrische Mittelfeldspieler in der fünften Spielklasse aber nicht. „Er kommt zu uns und hat sich genauso einzufügen“, erklärte Fröhling. Fröhling war von Gerald Asamoah telefonisch über die Zwangsversetzung des derzeit noch verletzten Algeriers in Kenntnis gesetzt worden. „Wir haben da noch nicht groß drüber geredet, wie das genau abläuft. „Asa“ hatte mich am Sonntagmorgen darüber telefonisch informiert. Wie das genau abläuft, darüber werde ich bestimmt noch Informationen erhalten“, sagte der Fußballlehrer. Befürchtungen, dass Bentaleb zur Belastung für den Spitzenreiter der Oberliga Westfalen werden könnte, hat er nicht. „Ich habe damit überhaupt keine Probleme. Er wird in der Kabine sein. Er ist komplett bei uns“, meinte Fröhling.
Ohnehin muss Bentaleb wegen seiner Leistenbeschwerden vorerst passen. „Er ist noch angeschlagen. Deshalb werde ich erst einmal weniger mit ihm zu tun haben, sondern Markus Zetlmeisl und die Physios.“ Der 52-Jährige machte klar, dass er für Bentaleb keine Extrawürste braten wird. „Erst einmal gehört er dann zur Mannschaft. Und dann hat er sich genauso einzufügen wie ein Christian Eggert oder ein Philip Fontein, die auch älter sind. Ich mache mir da gar keine Sorgen.“
Als Positivbeispiel nannte er Johannes Geis, der sich in der Hinserie tadellos verhalten habe, ehe er zum 1. FC Köln gewechselt ist. Oder nun auch Cedric Teuchert, der von sich aus angeboten habe, in der U23 zu spielen. „Cedric wollte freiwillig spielen, weil er Spielpraxis gebraucht hat. Er hatte letzte Woche schon gefragt. Und dann erwartet man so eine Einstellung. Er hat vor dem 1:0 Jason Ceka gut bedient, dann das Tor selber gut gemacht. Es hat ihm Spaß gemacht, mal wieder zu kicken. Und nur so bringt das was. Ich bin total zufrieden mit seiner Einstellung.“
Und das sei eben die Voraussetzung in jeder Fußballmannschaft. Nur, wenn die stimmt, wird Bentaleb in der U23 zum Einsatz kommen. „Ich habe „Geisi“ auch keine Garantie gegeben“, stimmt Fröhling zu. „Diese Freiheit muss man einfach haben. Weil wir auch anderen Spielern nicht vor den Kopf stoßen wollen.“
Autor: Stefan Bunse