Nach 2:0-Sieg

Homberg-Trainer: "Ich wünsche Rot-Weiss Essen den Aufstieg"

[article=463988]Noch am Freitagmorgen hatte RevierSport mit Hombergs Trainer Stefan Janßen gesprochen[/article]. Er hatte eine verdammte schwierige Aufgabe erwartet, sagte aber auch: "Wir werden versuchen, wie schon im Hinspiel, den Essenern das Leben schwer zu machen."

Gesagt, getan: Der [article=464079]VfB Homberg ging fast schon sensationell als Sieger aus dem Duell an der Hafenstraße hervor[/article]. Wenn man die Europapokal-Regel in Betracht ziehen würde, hätte Homberg RWE sogar ausgeschaltet. 1:2 im Hinspiel, 2:0 im Rückspiel. Vergleicht man die Möglichkeiten dieser beiden Vereine, dann ist das mehr als nur eine faustdicke Überraschung.

Dementsprechend glücklich war Janßen nach dem Coup am Freitagabend in Essen. "Meine Jungs bringen mich in ein Gefühlschaos. Wir gewinnen gegen den damaligen Tabellenführer Verl, dann werden wir in Duisburg zur Mannschaft des Jahres gewählt, dann verlieren wir gegen den Tabellenletzten Bergisch Gladbach, jetzt siegen wir in Essen. Ich bin aktuell sehr euphorisch und muss mich bremsen. Das ist der absolute Wahnsinn", sagte der 49-Jährige auf der Pressekonferenz.

Auch wenn RWE gefühlt 80 Prozent Ballbesitz hatte und nahezu auf ein Tor spielte, machte es der VfB unheimlich gut. Die Essener hatten trotz des Ballbesitzes bis auf drei, vier Einschussmöglichkeiten kaum klare Torchancen. Die Homberger bissen, kratzten, warfen sich in jeden Ball. So wie ein Underdog eben bei einem scheinbar übermächtigen Gegner agieren muss.

"Natürlich haben wir hier viel Glück gehabt. Wir haben aber auch unglaublich gekämpft und die Tore fielen einfach zum richtigen Zeitpunkt. Wir gehen in Führung und laufen dann hier noch mehr, haben noch mehr Luft, grätschen noch mehr. Kurz vor der Halbzeit dann das 2:0. Es hat einfach alles gepasst", bilanzierte der Homberger Erfolgstrainer Janßen.

Stefan Janßen: "RWE muss endlich aus dieser Liga herauskommen"

In Durchgang zwei kam RWE gut aus der Kabine. Doch wer unter den 8495 Zuschauern auf Dauerdruck seitens der Essener hoffte, wurde enttäuscht. Rot-Weiss versuchte es immer wieder, doch ein Tor sollte der Mannschaft von Christian Titz an diesem Abend nicht mehr gelingen. Das Abwehr-Bollwerk der Gäste stand sehr sicher.

Der Spielfluss wurde fast im Fünf-Minuten-Takt durch Homberger Verletzungsunterbrechungen gestoppt. Janßen wollte auf der Pressekonferenz klar stellen, dass es sich hierbei um kein Zeitspiel handelte: "Wir haben hier mit allen fairen Mitteln, die uns zur Verfügung standen, das Ding über die Runden gebracht. Wir haben kein Mal absichtlich auf Zeit gespielt. Robin Urban geht hier gegen seinen Ex-Klub nicht freiwillig raus, Danny Rankl hat eine blutige Nase, Thorsten Kogel hat beide Waden zu gehabt. Auch wenn es für die Zuschauer hier so ausgesehen hat, dass wir auf Zeit spielen - dem war wirklich nicht so. Die Jungs haben sich bis zum Letzten verausgabt."

Am Ende hatte Stefan Janßen, der ein großer Fan der Traditionsklubs und selbst Anhänger des MSV Duisburg ist, noch lobende Worte für Rot-Weiss Essen übrig: "Ich wünsche Rot-Weiss Essen und diesen tollen Fans den Aufstieg. Der Verein muss endlich aus dieser Liga herauskommen. Großen Respekt, was hier geleistet wird. Es tut mir für einige, die ich hier sehr mag im Verein, sogar sehr leid. Aber wir haben hier für unsere Farben gekämpft, jeder kämpft für sich. Wir haben für den VfB Homberg gekämpft."

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