Es hätte das Traum-Comeback werden können, auf das Jonas Erwig-Drüppel wochenlang hingearbeitet hatte. Nach Vorlage von Enzo Wirtz kam der ehemalige Wuppertaler im Strafraum in Ballbesitz, schoss in Richtung lange Ecke aufs Tor. Dortmunds Keeper Eric Oelschlägel konnte den Schuss jedoch parieren. 92 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt bereits gespielt. Es wäre der Lucky Punch gewesen, den die Bergeborbecker in diesem Moment gebraucht hätten.
„Ich muss den besser schießen“, sagt Erwig-Drüppel danach selbstkritisch. „Wenn du so eine Chance hast, musst du die auch machen. Es ist ärgerlich, aber den Punkt nehmen wir am Ende mit.“ Der Offensivspieler wurde nach 72 Minuten für Nico Lucas eingewechselt. Es war sein Comeback nach mehrwöchiger Pause. Im Training hatte sich Erwig-Drüppel einen Sehnenanriss im Oberschenkel zugezogen. „ Ich habe eine ganz komische Bewegung im Training gemacht beim Zweikampf. Dann habe ich das Gleichgewicht verloren, mache einen blöden Schritt und auf einmal knallt es rein.“ Für ihn sei das besonders frustrierend gewesen, weil: „Ich bin gerade angekommen, habe zwei Spiele gemacht und hätte gerne weiter Gas gegeben.“
In der Reha hatte sich der 27-Jährige wieder herangearbeitet. Vor dem Duell gegen die U23 von Borussia Dortmund trainierte er nur zweimal mit: „ Ich habe mich riesig darüber gefreut, dass ich wieder dabei sein konnte. Der Trainer hat mich auch aufgrund der Kadersituation mitgenommen. Am Ende habe ich die Einwechslung bekommen und konnte ein bisschen mithelfen, dass wir den Punkt holen.“
In seiner Abwesenheit hatte sich derweil bei RWE einiges getan. Ein neuer Hauptsponsor wurde mit Harfid gefunden und noch viel wichtiger: Mit Naketano-Gründer Sascha Peljhan präsentierten die Essener den ersehnten Strategischen Partner. „Für mich hat sich nichts geändert“, meinte der gebürtige Dorstener, dessen Vertrag auch noch in der Saison 2019/20 läuft. „ Die Verantwortlichen planen die nächste Saison, da bin ich nicht für zuständig. Ich beobachte das, weil ich auch wissen will, mit wem ich zusammenspiele.“ Obwohl die laufende Saison für ihn im Moment auch noch Vorrang hat: „Wir haben noch ein paar Spiele zu machen, wollen die Saison gut zu Ende bringen. Alles weitere wird man dann sehen.“
Autor: Stefan Loyda
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