Die dunkle Jahreszeit hat begonnen – auch an der Hafenstraße. So, wie in all den Jahren zuvor, ist man versucht zu sagen. Spätestens nach der Heimpleite gegen Düsseldorf steckt Rot-Weiss Essen wieder einmal in einer Krise. Die Anfangseuphorie ist mit dem Ende der Hinrunde dahin: Bonjour Tristesse. Statt Zuversicht und Gipfelsturm, Frust und graues Mittelmaß. Wer hätte das gedacht?
Es läuft nicht so, wie es sich alle vorgestellt haben Die Verantwortlichen sind nicht zu beneiden. Sie müssen den enttäuschten Fans die Formkurve, diese unerwartet negative Entwicklung, erklären. Das wird schwer, denn schon jetzt wird im Umfeld schon wieder alles infrage gestellt: Spieler, Trainer, Vorstand. Der richtige Weg kann das nicht sein.
Nein, es läuft nicht so, wie es sich alle bei RWE vorgestellt haben. Es läuft nicht so wie zu Saisonbeginn, als alle schwärmten von dem, was die Mannschaft mit Biss, Spielfreude und Tempo auf den Rasen zauberte. Die Neuzugänge? Alle 1a. Angesichts dessen gibt der jüngste Auftritt Rätsel auf. RWE hatte unsägliches Verletzungspech, hatte oft auch Pech im Spiel und ist nun tief verunsichert – alles richtig. Dennoch bleibt diese Entwicklung unbegreiflich.
Die Verantwortlichen fordern zu Recht Geduld ein. Das Fatale ist jedoch, dass an mancher Stelle das Vertrauen mit jedem Misserfolg ein Stück zu schwinden scheint. Das wiegt schwerer als jede sportliche Krise.
Autor: Rolf Hantel